Hamburg. Die Soko war wegen der rapide ansteigenden Zahlen von Einbrüchen gegründet worden. Konzept wird weiterentwickelt.

Die Soko „Castle“, Mitte 2015 zur Bekämpfung der organisierten Einbruchskriminalität gegründet, wird als LKA 19 fester Bestandteil des Landeskriminalamts. Mit der Umwandlung der Soko in eine normale Dienststelle gibt auch Kriminaloberrätin Alexandra Klein die Leitung ab. Ihr Nachfolger wird Michael Neumann. Der Namensvetter des ehemaligen Innensenators leitete bislang das LKA 11, das für die örtliche Kriminalitätsbekämpfung in der Region Mitte zuständig ist, zu der St. Pauli, St. Georg, die Sternschanze und die Innenstadt gehören.

Der 53-Jährige wurde erst kürzlich zum Kriminaloberrat „außer der Reihe“ befördert. Er absolvierte nicht das Auswahlverfahren und den zweijährigen Lehrgang zum höheren Dienst. Solche Beförderungen sind besonders herausragenden Beamten vorbehalten. Neumann gilt als versierter Ermittler, der viele Jahre in der OK-Abteilung die Organisierte Kriminalität bekämpfte.

2015 verdoppelte sich die Zahl

Mit der Übernahme der ehemaligen Soko „Castle“ ist er in Zukunft für einen Prioritätsbereich der Kriminalitätsbekämpfung in Hamburg zuständig. Die Soko war wegen der rapide ansteigenden Zahlen von Einbrüchen gegründet worden. 2006 hatte es in Hamburg nur 4733 Einbrüche gegeben, bis 2015 verdoppelte sich ihre Zahl beinahe auf 9006 Fälle – ein Rekordwert für die Hansestadt.

Seit der Gründung der Soko „Castle­“ ist die Zahl der Taten auf 5796 im Jahr 2017 gefallen. Das Ziel war es, Einbruchsserien zu erkennen. Dafür wurden erhebliche personelle Ressourcen, aber auch Technik im Rahmen der Spurensicherung eingesetzt. Die Soko erreichte nicht nur einen Rückgang der Einbruchszahlen, sondern auch harte Verurteilungen von Serientätern, denen durch die Ermittlungsarbeit mehr Fälle zugeordnet werden konnten.

Konzept wird weitergeführt

Personell soll das LKA 19 wie die bisherige Soko ausgestattet bleiben. Auch das Konzept wird weitergeführt und weiterentwickelt. Für Experten ist die Überführung der Soko in eine feste Dienststelle im Rahmen der Alltagsorganisation keine Überraschung. Verwundert hatte bislang lediglich die lange Zeit, die für diese Entscheidung benötigt wurde. (zv)