Hamburg/Rostock. Vielfach werden Autofähren mit der strahlenden Fracht beladen. Bundesregierung räumt 400 nukleare Güter seit 2011 ein.

Über die Häfen Hamburg und Rostock sind in den vergangenen Jahren hunderte Atomtransporte abgewickelt worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ am Donnerstag berichtet. Demnach wurden seit 2011 mindestens 400 nukleare Güter wie frische Brennstäbe oder Uran in den Häfen Hamburg und Rostock umgeschlagen. Etwa 300 der Transporte liefen über Autofähren, häufig reguläre Ostsee-Passagierfähren. Mindestens 100 weitere Transporte seien auf Güterzug-Fähren verschifft worden berichtet die Zeitung.

Bundesland Bremen hat den Umschlag untersagt

In den meisten Fällen war Deutschland dem Bericht zufolge lediglich Transitland, etwa bei Transporten zwischen Uranfabriken in Skandinavien und Atomkraftwerken in Frankreich oder der Schweiz. Bei 75 Lieferungen waren die Brennelementefabrik im emsländischen Lingen oder die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau Absender oder Empfänger der schwach radioaktiven Fracht.

Derartige Transporte per Schiff sind umstritten. Das Land Bremen hatte den Umschlag in seinen Häfen vor Jahren untersagt. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel appellierte in der Zeitung an Hamburg und den Hauptumschlagsort Rostock, dem Bremer Beispiel zu folgen.