Hamburg. Partnerschaft um weitere fünf Jahre verlängert. 15 Jahre läuft dieses Projekt schon. Bereits 4500 Projekte wurden umgesetzt.
Eines der erfolgreichsten gemeinsamen Projekte von Senat und Hamburgs Wirtschaft geht in die Verlängerung: Umweltsenator Jens Kerstan wird heute zusammen mit Vertretern der Handelskammer, der Handwerkskammer, des Industrieverbands sowie des Hafens die Umweltpartnerschaft erneuern, die den freiwilligen betrieblichen Umweltschutz fördert. 15 Jahre läuft dieses Projekt schon. Seitdem wurden 1100 Mitglieder gewonnen und knapp 4500 Projekte umgesetzt.
Nun wird ein neues Arbeitsprogramm bis 2023 unterzeichnet. Zu den bekannten Schwerpunkten, wie Energieeinsparung, Wärmenutzung und Ressourceneffizienz kommen neue hinzu, beispielsweise der Grüne Hafen, nachhaltige Beschaffung und Digitalisierung. Zudem gibt es ein neues Qualitätssiegel. Außerdem will die Umweltpartnerschaft in der Stadt bekannter werden und geht dazu mit einer Wanderausstellung auf Tour. Sie zeigt, wie die Umweltpartnerschaft kleinen, aber auch großen namhaften Betrieben geholfen hat.
Verblüffendes Projekt
So hat der renommierte Klavierbauer Steinway & Sons nach einem vom Projekt „Unternehmen für Ressourcenschutz“ geförderten Effizienzcheck seine Energieversorgung auf ein Blockheizkraftwerk und einen Holzspänekessel umgestellt, in dem das Unternehmen Holzverschnitt aus der Produktion verfeuert. 144 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr spart das Unternehmen dadurch ein. Bekannt ist auch das Beispiel des Otto-Konzerns, der seinen 3800 Mitarbeitern in der Zentrale im hauseigenen Bistro den Kaffee seit Anfang 2017 in Mehrwegbechern anbietet. Gekostet hat die Investition 17.000 Euro. Bis zu 130.000 Einwegbecher im Jahr werden eingespart, dazu rund 390 Kilogramm an Plastikabfällen für die Kunststoffdeckel.
Ein verblüffendes von der Stadt gefördertes Projekt zur Energieeinsparung haben der Eisenbahnbauverein und das Bergedorfer Labor für Pharma- und Lebensmittelanalysen Galab Laboratories eingeführt: Sie verwenden für Wärme- und Kältenutzung einen Eisspeicher mit einer Million Liter Wasser. Im Winter wird ihm Energie zum Heizen entzogen, im Sommer wird damit gekühlt. Fast 500 Mieter hat der Eisenbahnbauverein inzwischen mit der Eisheizung versorgt und die Heizkosten senken können. „Wir zeigen in Hamburg, wie Umweltschutz und wirtschaftliches Handeln zusammengehen“, sagt Senator Jens Kerstan (Grüne). „Die Umweltpartnerschaft ist ein attraktives Siegel.“