Hamburg. Die ambulante medizinische Versorgung jedes Versicherten liegt mit 644 Euro weit über dem Bundesdurchschnitt. Die Gründe.
Hamburg belegt mal wieder einen Spitzenplatz: Die Bewohner der Hansestadt verursachen bundesweit die höchsten Arztkosten. Die durchschnittlichen ambulanten Behandlungskosten liegen in Hamburg nach Angaben der Barmer Ersatzkasse mit 644 Euro je Versichertem fast 15 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die höchsten Ausgaben fielen mit 442 Euro pro Fall für Behandlungen bei Psychotherapeuten an.
Im Jahr 2012 lagen die Kosten für die ambulant-ärztliche Versorgung in der Hansestadt noch bei 566 Euro (ohne Zahnärzte, Arzneimittel oder andere Verordnungen). Schon damals war Hamburg Spitzenreiter: Der Durchschnitt betrug deutschlandweit 489 Euro. Heute liegt er bei 561 Euro, schätzt die Barmer.
Hohe Arztdichte und teure Apparatemedizin
Am höchsten sind die ambulanten Arztkosten in den Stadtstaaten. So liegen Berlin mit 633 Euro und Bremen mit 592 Euro auf Platz zwei und drei des Bundesländer-Rankings. Mit Patienten aus dem Umland ließen sich diese hohen Zahlen nicht erklären, so Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer Hamburg.
Die Zahl der Behandlungsfälle liege in Hamburg zwar über dem Bundesdurchschnitt, stehe im Ranking aber an fünfter Stelle. „Daher liegt die Vermutung nahe, dass in Hamburg neben einer hohen Arztdichte auch die teure Apparatemedizin eine wichtige Rolle spielen“, so Liedtke.