Hamburg. Die riesige Baugrube an der Elbe lässt erahnen, wie groß das südliche Überseequartier wird. Anlage umfasst 400.000 Quadratmeter.
Hamburgs Milliarden-Projekt, das südliche Überseequartier in der Hafencity, liegt nach Angaben der Bauherren im Zeitplan. Im zweiten Halbjahr solle mit dem Hochbau begonnen werden, kündigte der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Unibail-Rodamco Germany, Andreas Hohlmann, am Mittwoch in Hamburg an.
In der Nähe der Elbphilharmonie soll an der Elbe ein Komplex mit rund 200 Geschäften, 650 Wohnungen, 2400 Büro-Arbeitsplätzen, drei Hotels, Kinosälen, einem Kreuzfahrtterminal, Lokalen und Themenparks entstehen.
„Wir haben 14 Baugenehmigungen eingereicht und rechnen Zug um Zug mit den Bescheiden“, sagte Hohlmann. Derzeit wird noch an der Baugrube gearbeitet. Die gesamte Anlage soll rund 400.000 Quadratmeter umfassen, das entspricht der Größe von etwa 55 Fußballplätzen. Investiert wird rund eine Milliarde Euro. Zum Vergleich: die „Elphi“ hatte knapp 800 Millionen Euro gekostet.
Initiative will kein geschlossenes Shopping-Center
Die Initiative „Lebenswerte HafenCity“ machte in einem Flugblatt noch einmal deutlich, dass sie kein geschlossenes Shoppingcenter wolle. Sie befürchtet unter anderem eine massive Zunahme von Wind und Verschattung in benachbarten Straßen und auf Plätzen, massiven zusätzlichen Verkehr und dadurch eine hohe Lärm- und Luftbelastung. Aktuell lägen keine Klagen gegen das Projekt vor, sagte der Unibail-Manager. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine erfolgreich sein könnte, hält Hohlmann nach seinen Worten für sehr gering.
Der Deutschland-Chef verwies darauf, dass die Zahl der Tiefgaragen-Parkplätze bereits um 400 auf rund 2500 reduziert worden sei, hinzu kämen 3500 Fahrradstellplätze. „Wir gehen von einer veränderten Mobilität 2021 aus“, sagte Hohlmann. Ende jenen Jahres soll das Quartier fertig sein. Es ist direkt an die U-Bahn-Linie U4 angebunden.
Unibail-Rodamco wolle Quartiere entwickeln, die so interessant seien, „dass Menschen dort gerne hingehen und gerne bleiben“, sagte Hohlmann. Innovative Konzepte aus den USA sollen aufgegriffen werden, hierfür würden rund zehn Prozent der Fläche reserviert und dann aktuell bespielt.