Hamburg. Bereits im September soll der letzte Vorhang im Operettenhaus fallen. Die Nachfrage ist offensichtlich zu gering.

Die Deutschlandpremiere von Kinky Boots wurde erst Anfang Dezember 2017 im Operettenhaus auf dem Kiez gefeiert. Aus diesem Anlass wurde sogar Poplegende Cindy Lauper eingeflogen, die die souligen Balladen und Tanzhits für das Dragqueen-Musical geschaffen hatte. Nachdem das Stück am New Yorker Broadway und am Londoner West End seit Jahren erfolgreich läuft, setzte Stage Entertainment große Hoffnung auf das Stück. Die Premiere war umjubelt, die Kritiken positiv.

Doch nur drei Monate später herrscht Katerstimmung am Spielbudenplatz. Nach Abendblatt-Informationen soll bereits im September dieses Jahres der letzte Vorhang für Kinky Boots in Hamburg fallen. Die Nachfrage ist offensichtlich zu gering. Den Darstellern wurde dem Vernehmen nach das Aus bereits mitgeteilt. Die Crew soll darüber sehr verärgert sein. Aufgrund der hohen Investitionskosten für die Realisierung des Musicals ist es überraschend, dass im September schon wieder Schluss sein soll.

Welches Musical folgen soll, ist noch nicht bekannt

Dass die Absetzung von Kinky Boots jetzt bekannt wird, kommt für die Stage Entertainment zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn eigentlich sollte das neue Musical Marry Poppins im Stage Theater an der Elbe auf Steinwerder im Mittelpunkt stehen, das am Sonntagabend Premiere feierte. Das Stück basiert auf der Buchreihe von P. L. Travers und feierte 2004 seine Bühnen-Uraufführung am Londoner West End.

Stage-Sprecher Stephan Jaekel äußerte sich nicht zu den Absetz-Plänen. Nicht bekannt ist zudem, welches Musical dann als nächstes im Operettenhaus aufgeführt werden soll. Vor Kinky Boots wurde dort temporär das Udo Lindenberg Musical „Hinterm Horizont“ aufgeführt, das zuvor seine Heimat im inzwischen geschlossenen Theater am Potsdamer Platz hatte.