Hamburg . Erzbischof will erstmals mit Initiative über Rettung der katholischen Schulen in Hamburg reden. Erneut Demo gegen Schulschließungen.

Erzbischof Stefan Heße wird an diesem Sonnabend (24. Februar) erstmals mit Vertretern einer Genossenschaftsinitiative über deren Pläne zur Rettung aller katholischer Schulen in Hamburg reden. Der Erzbischof habe dazu eingeladen, sagte der für Schulen zuständige Bistumssprecher Christoph Schommer am Dienstag. Zwischen beiden Parteien liefen bereits Gespräche, über die Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Jetzt soll erstmals der oberste Geistliche der Diözese dabei sein.

Das Erzbistum Hamburg hatte zuvor seine Teilnahme an der Sitzung des Schulausschusses der Hamburger Bürgerschaft abgesagt. Begründung: „In mehreren Gesprächen ist es nicht gelungen, die Bedingungen für eine Teilnahme des Erzbistums zu klären“, sagte Manfred Nielen, Sprecher des Erzbistums. „Dies bedauern wir. Wir betonen zugleich unsere Bereitschaft, dem Ausschuss Rede und Antwort zu stehen. Wir können aber zu aktuellen Fragen wie beispielsweise dem Stand der Gespräche mit der Genossenschaftsinitiative Hamburger Schulen nur in einem nichtöffentlichen Teil der Ausschusssitzung berichten, da wir strenge Vertraulichkeit der Gespräche zugesichert haben“, so Nielen. Dies habe die Vorsitzende des Ausschusses, Stefanie von Berg, allerdings abgelehnt.

Erzbistum will 5 von 21 katholischen Schulen schließen

Das Erzbistum lehnt bislang die Übernahme aller katholischen Schulen ab. Wegen seiner hoher Schulden sollen mindestens 5 von 21 katholischen Schulen geschlossen werden. Für drei weitere Schulen wird nach einer Lösung gesucht. Die private Initiative will eine Genossenschaft mit einem Grundkapital von rund zehn Millionen Euro gründen. Mehr als 1000 Menschen und Organisationen haben ihr Interesse an Anteilen bekundet, darunter auch die Hamburger Sparkasse mit einem Beitrag von 10 000 Euro.

Wie die Initiative am Dienstag weiter mitteilte, wolle das Geldinstitut sie bei der Bewertung der Schulgebäude unterstützen. Außerdem hat die Haspa ein öffentliches Gespräch angekündigt. „Als Initiator des Runden Tisches in Harburg am 27. Februar wollen wir uns zudem gemeinsam mit allen Parteien engagieren, um eine gute Lösung für das Fortbestehen dieser Schulen zu finden“, wird Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang zitiert.

Aus Protest gegen das Vorgehen des Bistums haben die Gesamtelternvertretung und die Initiative „Rettet 21“ zu einer weiteren Demonstration aufgerufen – ebenfalls an diesem Sonnabend (24. Februar) in der Hamburger Innenstadt (12.00 Uhr, Gänsemarkt).