Hamburg. Wirtschaftssenator Frank Horch erwartet bereits im März eine Entscheidung. Brücke ist für große Schiffe zu niedrig geworden.
Fest steht: Die alte Köhlbrandbrücke wird abgerissen, weil sie für die größten Schiffe der Welt zu niedrig ist. Nach Aussagen von Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) soll bereits in wenigen Wochen feststehen, ob über den Köhlbrand dann wieder eine Brücke gebaut oder ein Tunnel das Wahrzeichen ersetzen wird. „Die Hafenbehörde HPA ist gerade dabei, eine Konzeptstudie zu erstellen, in der es um die Frage geht, ob eine Brücke oder ein Tunnel als Ersatz Sinn machen. Diese Studie warten wir ab und werden dann entscheiden, wie es weitergeht. Das Ergebnis der Studie wird noch im März vorliegen“, sagte Horch im Abendblatt-Interview. Und möglicherweise wird für die neue Querung eine Maut erhoben. „Wir müssen mit dem Bund eine Finanzierung hinbekommen – ob ein Teil der Finanzierung durch eine Maut erfolgt, muss sich zeigen. Das gilt sowohl für einen Tunnel wie für eine neue Brücke“, so Horch.
Der Wirtschaftssenator geht zudem davon aus, dass noch im laufenden Jahr mit der Elbvertiefung begonnen werden kann. „Wir müssen natürlich abwarten, ob die Umweltverbände klagen und wie das Gericht in diesem Fall entscheiden würde. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die besseren Argumente auf unserer Seite haben. Die letzten Urteile für uns bestärken mich in dieser Meinung.“ Nach der Elbvertiefung erwartet der Wirtschaftssenator einen deutlichen Anstieg der Ladung, die in Hamburg umgeschlagen wird. „Wenn ich mit unseren befreundeten Reedereien rede, so nennen sie mögliche Steigerungsraten nach der Elbvertiefung von 30 Prozent und mehr“, sagte Horch. Er selbst halte zehn bis 30 Prozent für möglich. Dieses Plus würde dem Hamburger Hafen guttun, da der Seegüterumschlag 2017 um 1,2 Prozent auf 136,5 Millionen Tonnen gesunken ist. Der Containerumschlag ging ebenfalls um 1,0 Prozent auf 8,8 Millionen Standardcontainer zurück.
Horch würde auch unter einem neuen Bürgermeister – sollte Olaf Scholz nach Berlin gehen – gern in seinem Amt bleiben: „Ich möchte – wenn meine Lebenssituation und Gesundheit es zulassen – die Legislaturperiode gerne als Wirtschafts- und Verkehrssenator zu Ende bringen.“