Hamburg . Für die Erstaufnahme gab Hamburg 2016 rund 360 Millionen Euro aus. Innenbehörde will Rechnungen nun nachträglich prüfen.
Hamburgs Rechnungshof hat überhöhte Kostenabrechnungen bei der Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern im Jahr 2016 kritisiert. Hilfsorganisationen, Bewachungsdienste, Catering- und Reinigungsunternehmen hätten Leistungen pauschal abgerechnet, ohne die konkrete Dienste zu benennen. Die Kostenerstattungen seien zweifelhaft gewesen, sagte Rechnungshofpräsident Stefan Schulz am Montag bei der Vorlage des Jahresberichts.
„Eine Stichprobenprüfung ergab, dass mehr als 90 Prozent der Rechnungen kassenrechtliche Mängel aufwiesen“, heißt es in dem Bericht. Die Innenbehörde habe zugesagt, die Rechnungen nachträglich zu prüfen und Rückforderungen zu stellen. Um welche Beträge es geht, konnte der Vizepräsident des Rechnungshofs, Joachim Mose, nicht sagen. Für die Erstaufnahme der Asylbewerber gab Hamburg 2016 rund 360 Millionen Euro aus. Im Jahr davor waren es 173 Millionen gewesen.