Hamburg. Der Schriftzug am Eingang der modernisierten Stadthöfe erinnere an Konzentrationslager, so Kritiker. Immobilienunternehmen reagiert.

Der umstrittene schmiedeeiserne Schriftzug am Eingang zum neuen Stadthöfe-Komplex an der Stadthausbrücke wird abgebaut. „Wir haben uns entschieden, das Schild zu entfernen“, sagte Frank Gerhard Schmidt, Vorstand des Immobilienunternehmens Quantum. Der Schriftzug mit den Worten „Bienvenue Moin Moin Stadthof“ war heftig kritisiert worden, da die Aufmachung an die Eingänge der Konzentrationslager in Auschwitz und Dachau erinnert.

Der Durchgang führt ins Stadthaus, ein Gebäudekomplex, der gerade modernisiert wird und in dem zu Nazizeiten die Polizei- und Gestapozentrale untergebracht war.Von 1933 bis zur Ausbombung 1943 waren an der Ecke Neuer Wall/Stadthausbrücke das Polizeipräsidium sowie die Leitstellen von Kriminalpolizei und Gestapo untergebracht. Jetzt soll dort ein „Ort der Erinnerung“ entstehen. Die Quantum Immobilien AG hat den Komplex, in dem zuletzt große Teile der Baubehörde untergebracht waren, 2009 gekauft. Nach dem Vorbild der Hackeschen Höfe in Berlin soll ein Quartier mit Hotel, Büros, Wohnungen und Geschäften entstehen. Der Investor verpflichtete sich, Räume für ein „würdiges Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Hamburg“ zu schaffen.