Hamburg. Erste schwarze Zahlen seit fünf Jahren. Der Versorger will innerhalb einer Generation ohne fossile Energieträger auskommen.

Vattenfall hat die Wende geschafft. Der Hamburger Strom- und Gasversorger sowie Betreiber des Kohlekraftwerks Moorburg schreibt erstmals seit fünf Jahren wieder schwarze Zahlen. Nach Steuern sei das Ergebnis 2017 auf 9,6 Milliarden Schwedische Kronen (960 Millionen Euro) gestiegen, teilte der schwedische Energiekonzern am Mittwoch mit. Im Vorjahr hatte der Konzern einen Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Kronen eingefahren.

Vattenfall profitierte vor allem von Zuwächsen in der Stromerzeugung aus Atomkraft- und Wasserkraftwerken sowie aus neu hinzugekommenen Windparks. Wie Vorstandschef Magnus Hall sagte, will das Unternehmen dem schwedischen Staat als Eigentümer eine Dividende in Höhe von zwei Milliarden Kronen zahlen.

Beschlüsse über einen weiteren Stellenabbau

Angesichts des Konzernumbaus werde es voraussichtlich noch in diesem Jahr Beschlüsse über einen weiteren Stellenabbau geben, hieß es von Vattenfall. Konkrete Angaben wurden nicht gemacht. Frühere Sparprogramme führten bereits 2017 zu Kostensenkungen in Deutschland, was zu der Ergebnisverbesserung beitrug. In Hamburg hat das Unternehmen 2500 Beschäftigte.

Der Versorger will innerhalb einer Generation ohne fossile Energieträger auskommen, derzeit tragen die Wasser- und Windkraft sowie weitere erneuerbare Energien aber erst mit weniger als 50 Prozent zur Stromerzeugung bei. Wegen gestiegener Kohlepreise verdiene man mit etlichen der Kohlekraftwerke derzeit kein Geld, sagte Hall. Das erhöhe noch den Druck, aus diesem Geschäft auszusteigen. In Berlin will Vattenfall das bis zum Jahr 2030 schaffen. Für Moorburg gebe es derzeit aber keine konkreten Verkaufspläne, hieß es.

Differenzen über den Preis

Zwar sucht das Unternehmen nach den Worten von Hall nach weiteren Möglichkeiten, Kraftwerksabwärme für Fernheizungsnetze zu nutzen. In Hamburg aber ist Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) gegen einen Anschluss von Moorburg an das Fernwärmenetz. Bis 2019 will die Hansestadt dieses Netz, das bisher zu 74,9 Prozent Vattenfall gehört, auf Basis des Volksentscheids 2013 komplett übernehmen. Es gibt allerdings Differenzen über den Preis. An einem unabhängigen Gutachten zum Wert des Netzes werde derzeit noch gearbeitet, hieß es von Vattenfall.