Hamburg. DieStadt hatte für die Besetzung der beiden Geschäftsführungspositionen eine externe Personalberatung beauftragt.
Das Auswahlverfahren für die neue Geschäftsführung der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV) hat rund 128.000 Euro gekostet. Das geht hervor aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage von FDP-Fraktionschef Michael Kruse.
Die Stadt hatte für die Besetzung der beiden Geschäftsführungspositionen eine externe Personalberatung beauftragt und eine Stellenanzeige geschaltet. Dadurch kamen die Kosten von rund 128.000 Euro zustande. Eine Findungskommission hatte das mehrmonatige Auswahlverfahren begleitet. Insgesamt gab es 101 Bewerber.
„Das ist eine stolze Summe“
Der Aufsichtsrat der HGV hatte beschlossen, dass die Juristin Isabella Niklas als neue Sprecherin der Geschäftsführung verpflichtet wird und Diplom-Kaufmann Oliver Jensen als Geschäftsführer. Die bisherigen Geschäftsführer Rainer Klemmt-Nissen und Petra Bödeker-Schoemann gehen altersbedingt in den Ruhestand.
Die Kosten von rund 128.000 Euro für die Suche nach den beiden Führungskräften kritisiert Kruse: „Das ist eine stolze Summe, die für die externe Dienstleistung ausgegeben wurde. Der rot-grüne Senat hat offensichtlich erheblichen Beratungsbedarf, wenn es um das Lenken von Unternehmen geht.“
Externe Personalberatung
Eine externe Personalberatung wurde beauftragt, „weil angesichts der Bedeutung der Personalfrage ein professionelles Verfahren mit einem bestmöglichen Ergebnis erzielt werden musste. Hierfür war es erforderlich, hoch qualifiziertes Führungspersonal mit entsprechenden Fach- und Branchenkenntnissen bundesweit zu suchen“, sagte Christopher Harms, Sprecher der Finanzbehörde. Der besondere Vorteil liege darin, dass Personalberatungen unter Wahrung von Neutralität und Diskretion auch Personen ansprechen können, die vertraglich andernorts noch gebunden seien.
Was verdienen die neuen HGV-Chefs? Niklas erhält ein Gesamtgehalt inklusive geldwerter Vorteile und Aufwände für Altersversorgung von 218.500 Euro pro Jahr. Für Geschäftsführer Jensen bezahlt die Stadt insgesamt 183.500 Euro pro Jahr. Die Gehälter der neuen Geschäftsführung fallen laut Harms jeweils rund drei Prozent höher aus als die ihrer Vorgänger. Die neue Führungsspitze soll am 1. Mai beginnen.
Insgesamt 21.000 Beschäftigte
Zum Vergleich: Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD), zu dessen Behörde die HGV gehört, bekommt pro Jahr ein Grundgehalt von rund 184.500 Euro. Senatoren haben im Anschluss an ihre Amtszeit einen Anspruch auf ein Ruhegehalt, das sich in der Höhe nach der Länge der Amtszeit richtet.
Die HGV ist die Konzernholding der Freien und Hansestadt Hamburg und für mehr als 180 öffentliche Unternehmen und Beteiligungen an privaten Unternehmen mit insgesamt 21.000 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 14 Milliarden Euro verantwortlich.