Hamburg. Menschen kehren in Heimatland zurück. Unterkünfte sind in Hamburg bislang insgesamt weniger ausgelastet.

Das Hamburger Winternotprogramm (WNP) für Obdachlose war in diesem Winter unterdurchschnittlich ausgelastet. Während die Auslastung im vergangenen Winter noch bei 91 Prozent lag, lag sie in diesem Winter bislang durchschnittlich nur bei 74 Prozent. Dies ist der niedrigste Stand seit mehr als 15 Jahren, wie aus Zahlen hervorgeht, die die Sozialbehörde veröffentlicht hat. Demnach lag die durchschnittliche Auslastung des Programms in den Wintern 2010/11 und 2012/13 sogar bei 100 beziehungsweise 99 Prozent. Dabei beziehen sich die Vergleichszahlen jeweils auf das gesamte Jahr, die aktuellen Zahlen beziehen sich allerdings nur auf den Zeitraum bis zum 8. Januar.

Gesunken ist auch der Anteil der Deutschen und Osteuropäer, die das Programm nutzen. Durchschnittlich 15 Prozent der Nutzer seien Deutsche und 32 Prozent Osteuropäer gewesen (Vergangenes Jahr: 19 und 44 Prozent). Als Grund wird unter anderem angegeben, dass rund 280 Obdachlose den Absprung geschafft hätten.

Wenige Frauen

Außerdem hätten Perspektivberatungen mit Menschen aus Osteuropa, in der etwa die Möglichkeiten der Rückkehr in ihr Heimatland besprochen würden, Wirkung gezeigt. Außerdem haben Osteuropäer nicht zwangsläufig ein Recht darauf, im Notprogramm untergebracht zu werden. Diakoniechef Dirk Ahrens kritisierte dieses Prinzip bereits vor der Öffnung in der Obdachlosenzeitung „Hinz&Kunzt“ als Zweiklassenprinzip.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Nutzer aus Afrika laut Sozial­behörde deutlich gestiegen. Rund ein Drittel (32 Prozent) der Nutzer seien aus Afrika – vergangenes Jahr seien es noch 21 Prozent gewesen. Dabei machen Frauen insgesamt einen Bruchteil der Nutzer aus. Weniger als ein Zehntel (neun Prozent) seien Frauen.