Hamburg . Aktuelle Umfrage zeigt das große Vertrauen der Deutschen in den Hamburger SPD-Politiker. Breite Zustimmung für eine Große Koalition.

Erfolg für Politik aus Hamburg: Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) schafft es im aktuellen Ranking der vertrauenswürdigsten Politiker auf Rang drei. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) führt die Rangliste an, auf Platz zwei folgt Außenminister Sigmar Gabriel (SPD).

Die Rangliste der Politiker, denen die meisten Deutschen ihr Vertrauen schenken, ist Ergebnis einer Forsa-Umfrage. Für die Studie wurden nach Abschluss der Sondierungsgespräche am Freitag 1006 Wahlberechtigte befragt.

Christian Lindner als großer Verlierer

Die Untersuchung im Auftrag der Mediengruppe RTL offenbart dabei auch die Vertrauensverluste der Politiker. Forsa-Chef Manfred Güllner berichtet über besondere Ausreißer: „Größter Verlierer ist der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Im Oktober lag er noch mit 50 Punkten auf Rang vier der Ranking-Liste. Nach Abbruch der Jamaika-Sondierungen durch die FDP hat er 13 Punkte eingebüßt und rutscht ab auf 37 Punkte. Hinter ihm liegen nur noch CSU-Chef Horst Seehofer (36 Punkte) sowie das AfD-Spitzenduo Alice Weidel (13 Punkte) und Schlusslicht Alexander Gauland mit 12 Punkten.“

Die Liste*:

  1. Angela Merkel (60 Punkte – minus 3)
  2. Sigmar Gabriel (56 Punkte – plus 4)
  3. Olaf Scholz (54 Punkte – im Oktober nicht abgefragt)
  4. Stephan Weil (50 Punkte – im Oktober nicht abgefragt)
  5. Cem Özdemir (49 Punkte – plus 1)
  6. Martin Schulz (45 Punkte – minus 3)
  7. Ursula von der Leyen (45 Punkte – im Oktober nicht abgefragt)
  8. Andrea Nahles (42 Punkte – unverändert)
  9. Markus Söder (42 – im Oktober nicht abgefragt)
  10. Katrin Göring-Eckardt (41 Punkte – unverändert)
  11. Sahra Wagenknecht (39 Punkte – minus 1)
  12. Christian Lindner (37 Punkte – minus 13)
  13. Horst Seehofer (36 Punkte – minus 4)
  14. Alice Weidel (13 Punkte – unverändert)
  15. Alexander Gauland (12 Punkte – minus 2)

*Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert und die Differenz zum Oktober 2017.

Gauland, der schon im Oktober einen schwachen Wert errang, rutschte nochmals um zwei Punkte ab. Im Übrigen zeigt sich laut Güllner, dass die lang andauernden Bemühungen um eine Regierungsbildung viele Bundesbürger konsterniert hat. Denn alle Verhandlungsführer bei den Sondierungsgesprächen müssen Federn lassen: Horst Seehofer wird um vier Punkte niedriger bewertet als im Oktober, Angela Merkel und Martin Schulz um jeweils drei Punkte.

Während aber die Kanzlerin trotz des Rückgangs weiter auf Platz 1 der Ranking-Liste rangiert und die große Mehrheit ihrer eigenen Anhänger (84 Prozent) weiterhin zu ihr steht, rutscht Martin Schulz noch weiter ab. Nur noch 45 Prozent der Gesamtbevölkerung setzen ihr Vertrauen in ihn.

Zustimmung zu Großer Koalition

Das Ergebnis der Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD wird von der Bevölkerung sehr unterschiedlich aufgenommen. Eine große Mehrheit der Anhänger der CDU (71 Prozent) und der CSU (68 Prozent) fände es gut, wenn es wieder zu einer Großen Koalition käme. Das sieht auch, den parteiinternen Auseinandersetzungen zum Trotz, eine klare Mehrheit der SPD-Wähler (56 Prozent) so.

Auch unter dem Eindruck der Sondierungsgespräche ändert sich indes kaum etwas am Wählerwillen in Deutschland. Wenn jetzt gewählt würde, könnte sich die AfD gegenüber der Vorwoche wieder um einen Prozentpunkt von zehn auf elf Prozent verbessern. Die Unionsparteien kämen auf 33 Prozent – ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche, aber genauso viel wie bei der Bundestagswahl im vergangenen September. Bei allen anderen Parteien ändert sich gegenüber der ersten Januarwoche 2018 nichts.

CDU erreicht 33 Prozent

Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl 32,9), SPD 20 Prozent (20,5), FDP 9 Prozent (10,7), Grüne 12 Prozent (8,9), Linke 9 Prozent (9,2), AfD 11 Prozent (12,6). 6 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 22 Prozent und damit etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl (23,8 Prozent).