Hamburg. Bis Mitte 2019 überlässt Inhaber Jürgen Hunke Kammerspiele-Intendant Axel Schneider den Logensaal miet- und nebenkostenfrei.

Normalerweise braucht ein Spielplan ein Jahr Vorlauf – mindestens. Anfang November gaben Kammerspiele-Intendant Axel Schneider und Inhaber Jürgen Hunke nicht nur die Verlängerung des Mietvertrags bis 2027 bekannt, sondern auch die Wiedereröffnung des Logensaals.

Am Mittwoch nun erläuterten Schneider und Chefdramaturgin Anja Del Caro zumindest in Teilen, wie sie dort im Untergeschoss für Belebung sorgen wollen. Bis Mitte 2019 überlässt Hunke Schneider den Logensaal miet- und nebenkostenfrei. Am eindringlichsten und der Tradition des Hauses verpflichtet – es diente bis Ende der 1930er als Treffpunkt für alle noch in Hamburg lebenden Juden – dürfte ein Schauspiel werden: „Lebensraum“ von Israel ­Arthur Horovitz („Fast Hands“) feiert am Vorabend des Holocaust-Gedenktages (27.1.) deutsche Erstaufführung.

Erste positive Erfahrungen

In einer Einführung lasen Anne Schieber, Dirk Hoehner und Frank Roder eine Kostprobe der Story, in der der Bundeskanzler Tauber sechs Millionen Juden in aller Welt auffordert, „nach Hause zu kommen“ und damit in Deutschland ­einiges auslöst. Für Schneider auch „ein aktueller Stoff angesichts des Flüchtlingsthemas“. Das Stück soll nicht nur am 26./27. Januar auf dem Plan stehen, sondern auch im Februar. US-Dramatiker Horovitz (78) hat sich angekündigt.

Die ersten Erfahrungen mit der Öffnung des 100-Plätze-Saals, der seit Ende 2016 leer gestanden hatte, seien positiv, sagte Schneider. Das Kleinkinderstück „Zum Glück gibt’s Freunde“ sorgte in der Vorweihnachtszeit für 85 Prozent Auslastung, die Veranstaltung zum 70. Jahrestag der Uraufführung von „Draußen vor der Tür“ am 21. November war ausverkauft, auch der Abend mit Cocodellos Kitchen ein Erfolg.