Hamburg. Neben Festgeldanlagen wird nun auch ein Tagesgeld über die Hamburger Vermittlungsplattform Zinspilot angeboten.
Die vor dem Verkauf stehende HSH Nordbank baut im Einlagenbereich ihr Geschäft mit Privatkunden aus. Neben Festgeldanlagen wird nun auch ein Tagesgeld über die Hamburger Vermittlungsplattform Zinspilot angeboten. Die formal täglich verfügbare Einlage verzinst die HSH-Nordbank mit 0,80 Prozent. Für das Festgeld werden je nach Laufzeit bis zu 0,95 Prozent Zinsen (ein Jahr) geboten.
Die Einlagen sind bis zu 100.000 Euro je Anleger geschützt. Damit gehört die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein zu den Anbietern mit den höchsten Zinsen. Die Consorsbank verzinst das Tagesgeldkonto mit einem Prozent. Der Zinssatz gilt allerdings nur für Neukunden und für sechs Monate. Danach sinken die Konditionen auf 0,01 Prozent. Bei der ING-DiBa erhalten Neukunden 0,75 Prozent für vier Monate, danach aber nur noch 0,10 Prozent. Der Durchschnittszinssatz für Tagesgeld liegt bei 0,14 Prozent.
Eingeschränkte Flexibilität
Das Tagesgeld der HSH Nordbank hat aber eine eingeschränkte Flexibilität. Denn Ein- oder Auszahlungen sind nur zum 1. oder 15. eines Monats möglich. Das hängt mit der Abwicklung über die Internetplattform Zinspilot zusammen, die auch Anlagen bei ausländischen Banken anbietet.
Die HSH Nordbank sieht private Kundengelder als dauerhafte Möglichkeit der Refinanzierung. Noch gehört die HSH Nordbank zur Sparkassen-Finanzgruppe und kann sich über diesen Verbund refinanzieren. Doch mit der Privatisierung werden diese Quellen versiegen. Schon in der Vergangenheit hat die Bank deshalb auf die Finanzierung durch institutionelle Investoren gesetzt. Mit den Privatkunden soll jetzt eine neue Quelle erschlossen werden. Denn diese kleinteiligen Einlagen werden von der Bankenaufsicht gerne gesehen und positiv bewertet.
Milliardenschwere Beihilfen
Wer bei der HSH Nordbank sein Geld anlegt, muss sich bewusst sein, dass die Bank nach der Finanzkrise nur wegen milliardenschwerer Beihilfen überlebt hat. Sie hatte sich mit Schiffskrediten übernommen. Scheitert die Privatisierung, wonach es nicht aussieht, muss die Landesbank abgewickelt werden. Experten sehen aber darin kein Risiko für die Anleger, weil sie auf die Einlagensicherung vertrauen können. Auch die Stiftung Warentest hat die Festgeldangebote der HSH in ihre Empfehlungsliste aufgenommen.