Hamburg. Tief führt zu 60 Feuerwehreinsätzen in Hamburg. Bäume stürzten um, Gräben und Siele mussten abgepumpt werden. U1 zweimal gesperrt.
Der erste Wintersturm des neuen Jahres hat in Hamburg zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt. Vom späten Mittwochabend bis zum frühen Morgen am heutigen Donnerstag registrierte die Feuerwehr rund 60 Einsätze, wie ein Sprecher dem Abendblatt sagte. In 22 Fällen davon mussten die Einsatzkräfte – darunter auch zahlreiche Freiwillige Feuerwehren – helfen, weil Gerüste oder Bäume durch den Winddruck umzukippen drohten. Auch bereits umgewehte Bäume und Äste räumten die Feuerwehren. In Hummelbüttel war beispielsweise eine Birke auf ein Auto gefallen, ein weiterer Baum daneben stand daher ebenfalls kurz vor dem Umkippen.
U1 zweimal hintereinander gesperrt
Bei der Hochbahn kam es daher zu Einschränkungen: Die U-Bahnlinie U1 musste wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Fuhlsbüttel-Nord und Ochsenzoll kurz vor Mitternacht unterbrochen werden. Auf diesem Abschnitt wurden ersatzweise Busse und Taxis eingesetzt. Am frühen Donnerstagmorgen fuhr die U1 zunächst wieder auf der ganzen Linie – bis eine Weichenstörung auf besagtem Abschnitt erneut eine Unterbrechung verursachte. Um kurz nach 9 Uhr rollten die Züge wieder im gewohnten Takt.
Glosse: Sturmwarnung bei der S-Bahn
In 38 Fällen pumpten Feuerwehrleute in der Sturmnacht Entwässerungsgräben und Siel aus, die übergelaufen waren. Der Schwerpunkt der Einsätze lag der Feuerwehr zufolge dabei eindeutig im Nordosten der Stadt – also etwa Rahlstedt, Sasel, Meiendorf oder Bergstedt.
Sturmflut erreicht den Fischmarkt
Zwar tobte der Sturm in Hamburg nicht ganz so heftig wie an der Küste, doch "Burglind" drückte daher in der Elbmündung viel Wasser in den Fluss. Das Morgenhochwasser am Pegel St. Pauli lief daher deutlich höher auf. Dort registrierte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) einen Stand von mehr als 1,80 Metern über dem mittleren Hochwasser, was schon einer Sturmflut entspricht. Am Fischmarkt und auch am Ufer von Blankenese standen daher Teile der Straßen unter Wasser. Auch die Fischauktionshalle wurde unterspült.
Schlimmer erwischte es aber andere Teile Norddeutschlands: Fähren fielen aus und im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen kippte sogar ein Windrad um.