Das Wichtigste im Leben sind bekanntlich Konstanten, an denen wir Menschen uns orientieren können. So wissen wir schon seit den ersten Wetteraufzeichnungen im Jahre 1781, dass es vier verschiedene Jahreszeiten gibt (na gut, zurzeit verschwimmen die Grenzen gerade ein bisschen), in denen dementsprechend unterschiedliche Temperaturen vorkommen. Nehmen wir uns beispielsweise den Januar vor. War da nicht was? Richtig: Januar = Winter = kälter. Und wie man hört, kann es im Januar durchaus vom einen auf den anderen Tag schneien, oder es friert sogar mal irgendwas zu.

Doch weil wir Menschen vorausschauend sind, stellen wir uns seit Jahrhunderten bereits ein paar Tage vor einem möglichen Wintereinbruch auf Wetterkapriolen ein. Innerlich mit Glühwein, äußerlich mit warmer Kleidung. Und treffen prophylaktische Maßnahmen, indem wir die Reifen unserer Autos von Sommer- auf Winterprofile umrüsten, die Heizkörper unserer Behausungen entlüften, einen Zehn-Kilo-Sack Streusalz in unseren Vorratskammern bunkern oder auch ausreichend Vogelfutter kaufen. Wir reden nicht vom Wetter, denn wir wissen dank unserer Lebenserfahrung, dass wir uns bloß ein wenig vorbereiten müssen – dann darf die kalte Jahreszeit ruhig kommen.

Das gilt offenbar nur bedingt für die Bahn, die auch in diesem Winter von den Wetterkapriolen immer wieder eiskalt erwischt wird. Dafür braucht es nicht einmal Schnee. Da reicht schon die Ankündigung von Wind. „Präventive Geschwindigkeitsbegrenzung aufgrund der Sturmwarnung“, schrieb die S-Bahn am Mittwoch. Nach dem Motto: Morgen soll es regnen, wir holen heute schon mal den Schirm raus.