Hamburg. Neue Alsterbar mit Dachterrasse für 200 Gäste und Konferenzzentrum geplant. Alle Zimmer und Suiten werden modernisiert.

Der Blick auf die Außenalster ist spektakulär. Noch braucht der Besucher etwas Fantasie, um sich auszumalen, dass hier vom Sommer an Abend für Abend bis zu 200 Gäste ihre Getränke genießen und ihnen dabei das Wasser zu Füßen liegen wird. Denn noch ist es eine Baustelle. Die Rede ist vom Anbau des Hotels Le Méridien an der Alster. Manager Anton Birnbaum steht in der neunten Etage und erklärt das Konzept: „Wir eröffnen auf zwei Ebenen die Heritage Bar inklusive Dachterrasse mit 200 Plätzen. Wir haben uns entschlossen, die beiden obersten Etagen für dieses neue Produkt zu nutzen, weil es für eine Bar einfach perfekt ist.“

Moderne Loungemöbel sollen die Gäste vom Sommer 2018 an zum Verweilen einladen. Die Bar soll jeden Tag bereits am Vormittag öffnen. Bis in die späten Abendstunden können die Gäste aus der umfangreichen Barkarte mit zahl­reiche Cocktails wählen. Zum Essen gibt es asiatische Spezialitäten und am Nachmittag süße Kreationen aus der Patisserie.

30 Millionen Euro wurden investiert

Auf der Terrasse in der achten Etage sitzen die Barbesucher an einem Tresen mit direktem Blick auf die Alster, es stehen aber auch Sitzlandschaften zur Verfügung. In das neue Gebäude, das direkt mit dem Luxushotel verbunden wird, zieht ein neues Veranstaltungszentrum ein: zwölf Tagungs- und Konferenzräume wird es geben sowie einen Ballsaal mit vier Meter hohen Decken. Alsterblick natürlich inklusive.

Futuristischer
Alsterblick:
So soll die neue Bar
im Le Méridien
aussehen
Futuristischer Alsterblick: So soll die neue Bar im Le Méridien aussehen © Cadman

Das Luxushotel wurde im Sommer 2003 eröffnet. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren neu erfunden. Denn nur wer etwas Besonderes bietet, kann auf dem Hotelmarkt in Hamburg auch bestehen. An Konkurrenz mangelt es ja nicht“, sagt Birnbaum. In die Frischzellenkur für das Haus bis Ende dieses Jahres investiert der Betreiber Munich Hotel Partners GmbH (MHP) gemeinsam mit dem Immobilienbesitzer rund 30 Millionen Euro.

Die Lobby und die Rezeption wurden bereits neu gestaltet. Aus dem Le Ciel in der neunten Etage entstand vor zwei Jahren das Heritage Restaurant. Bis auf zwei Etagen wurden sämtliche 275 Zimmer und Suiten modernisiert, der Rest soll nun in den kommenden zwei Monaten auf den neuesten Stand gebracht werden. Birnbaum kündigt an, dass die derzeitigen Tagungsräume im achten Stock des Hotels zu exklusiven Suiten umgebaut werden. „Damit können wir auch höchsten Ansprüchen gerecht werden und haben danach insgesamt 290 Zimmer“, sagt Birnbaum.

Haus setzt auf unkonventionellen Luxus

Seit März ist er als Manager für das Hotel verantwortlich. Die Marke gehört zum amerikanischen Marriott-Konzern: „Uns ist es wichtig, dass wir mit unserer Gastronomie und den Veranstaltungsräumen auch die Hamburger ansprechen. Für ein Hotel ist es das größte Kompliment, wenn sich hier auch die Einheimischen wohlfühlen.“

Auf der Baustelle: Hotelmanager
Anton Birnbaum
Auf der Baustelle: Hotelmanager Anton Birnbaum © HA | Michael Rauhe

Die neue Rooftop-Bar solle zu einem zwanglosen Ort der Begegnung und ein neuer Hotspot werden. Die Bar könne auch für Events exklusiv gemietet werden, kündigt Birnbaum an. Die Zeiten in der Hamburger Nobelhotellerie haben sich geändert: „Wir setzen auf unkonventionellen Luxus und vor allem auf Mitarbeiter, die mit dem Gast offen und freundlich kommunizieren. Steife Atmosphäre ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte Birnbaum.

Krawatten sind nicht mehr Pflicht

Auch bei dem Namen wurde abgespeckt: Aus Le Royal Méridien wurde schlicht Le Méridien. Der Zusatz Royal habe für Schwellenangst bei manch einem Gast gesorgt, so Birnbaum. Die Kleidung des Personals ist legerer geworden. Krawatten sind nicht mehr Pflicht. Auch Manager Birnbaum trägt keinen Binder, sondern ein schlichtes weißes Hemd zum dunklen Anzug.

Der 37-Jährige hat im März dieses Jahres im Le Méridien angeheuert. Zuvor hatte der Österreicher viele Jahre in Wien für die Kette gearbeitet und vor seinem Wechsel nach Hamburg ein Jahr ein Luxusresort auf den Malediven geleitet. Birnbaum lächelt: „Es war schon eine Umstellung von konstant 30 Grad und blauem Himmel auf das Hamburger Wetter.“ Aber der Blick von seinem Arbeitsplatz auf die Außenalster sei noch schöner als Strand und indischer Ozean. Selbst wenn es mal wieder einen Tag lang regnen sollte.