Hamburg. Nach dem Feuerwerk beginnt für die Stadtreinigung das Aufräumen. Feuerwehr versorgt Böller-Opfer. Dachstuhlbrand in Eimsbüttel.

Das Jahr 2018 ist da! Pünktlich um Mitternacht haben die Menschen das neue Jahr mit Feuerwerk und ausgelassenen Partys begrüßt. An vielen Orten in der Hansestadt wurde noch bis in den Morgen gefeiert. Jeder der großen Clubs hat für die längste und lauteste Nacht des Jahres geöffnet. Auch Hunderte Polizisten und etliche Rettungskräfte werden die Nacht über im Einsatz sein. Die Silvesternacht im Überblick.

Das Hamburger Abendblatt wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Vereinzelte sexuelle Übergriffe zu Silvester

In der Silvesternacht hat es in Hamburg nach Polizeiangaben vereinzelt sexuelle Übergriffe auf Frauen gegeben. Die Zahl der gemeldeten Delikte dieser Art bewege sich in einem „sehr geringen Maß“, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor. Szenen wie in der berüchtigten Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren habe es nicht gegeben.

In der Silvesternacht 2015/16 waren in Köln zahlreiche Frauen von Männergruppen sexuell bedrängt und bestohlen worden. Unter den Beschuldigten waren viele Nordafrikaner und Flüchtlinge.

Das Aufräumen hat begonnen

Raketenstöcke, Böllerreste oder leere Flaschen: Seit den frühen Stunden des neuen Jahres sind die Mitarbeiter der Stadtreinigung im Einsatz, um zunächst die besonders beliebten öffentlichen Silvestertreffpunkte von Müll zu befreien. Mit zahlreichen Fahrzeugen reinigen sie noch bis zum Nachmittag die Gehwege und Fahrbahnen an den Landungsbrücken, am Fischmarkt, auf der Reeperbahn, auf dem Rathausmarkt sowie rund um die Außen- und Binnenalster. Auch in den Fußgängerzonen von Altona, Harburg und Bergedorf wird der Silvestermüll entfernt. In den vergangenen Jahren beseitigte die Stadtreinigung bis zu 20 Tonnen Böllermüll.

Wohin mit dem Raketenmüll?

Böllerabfälle sollten im Restmüll entsorgt werden, rät Thomas Probst vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung. "Blindgänger sollte man am besten wässern und eine halbe Stunde im Eimer liegen lassen." Das Schwarzpulver mit den Salzen wird so unschädlich gemacht und kann dann in der schwarzen Tonne entsorgt werden.

Dachstuhlbrand in Eimsbüttel

Dachstuhlbrand in Eimsbüttel
Dachstuhlbrand in Eimsbüttel © Michael Arning | Michael Arning

In einem Mehrfamilienhaus in Harvestehude ist in der Silvesternacht ein größeres Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte mit 23 Fahrzeugen und 60 Einsatzkräften aus, um das brennende Dach zu löschen. Die Bewohner des Hauses an der Helene-Lange-Straße hätten sich selbstständig retten können, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Gegen 1 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Warum das Feuer auf dem mit Sonnenkollektoren besetzten Dach ausbrach, war zunächst unklar.

Tausende feiern an Alster und Hafen

Nach Angaben der Polizei verliefen die Feiern in den großen Städten bislang friedlich. Zur größten Silvesterparty Deutschlands waren Zehntausende ans Brandenburger Tor in Berlin gekommen.

Unter verstärkter Polizeipräsenz feierten auch Tausende Hamburger an beliebten Punkten der Stadt weitgehend friedlich in das neue Jahr. An der Reeperbahn, den Landungsbrücken und am Jungfernstieg seien bislang keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen gewesen, teilte ein Polizeisprecher in der Nacht mit. "Wir haben eine relativ ruhige Lage für Silvester." Vereinzelt sei es zu Schlägereien gekommen. In einem weiteren Fall ermitteln die Beamten wegen Beleidigung auf sexueller Basis.

Laut Polizei waren zum Jahreswechsel rund 13.000 Menschen bei den Landungsbrücken, 4000 im Bereich der Binnenalster und 3500 am Jungfernsteig. In der Innenstadt seien außerdem regelmäßig Personengruppen kontrolliert worden. Nach ersten Erkenntnissen blieb es zunächst friedlich. Viele Menschen zogen nach Mitternacht in Richtung Reeperbahn und Große Freiheit weiter.

Feuerwehr rückt zu rund 650 Einsätzen aus

Viel Arbeit für die Hamburger Feuerwehr: Seit 18 Uhr habe es rund 650 Einsätze gegeben, darunter mehr als 170 Brände, so ein Feuerwehrsprecher. In den meisten Fällen handelte es sich um brennenden Unrat auf Balkonen. Zahlen über Verletzte liegen noch nicht vor.

Am Langenbeker Weg in Marmstorf haben Unbekannte am Abend mehrere Rauchbomben in einem Bus der Hochbahn gezündet. Eine Person wurde durch Rauchgas verletzt.

Eine Person wurde um kurz nach 21 Uhr in Eidelstedt durch einen Böller schwer verletzt. Offenbar explodierte dieser in der Hand des Opfers, wodurch mehrere Finger abgerissen wurden. Die Feuerwehr eilte mit zahlreichen Helfern zum Einsatzort am Wiebischenkamp und versorgte den Verletzten. Auch in Steilshoop wurde eine Person durch einen Böller verletzt und verlor dabei Finger der linken Hand. In Schnelsen erlitt eine weitere Person eine Verbrennung 2. Grades durch eine Silvesterrakete.

Bei einem weiteren Einsatz an der Steilshooper Straße hatte ein Mann am späten Nachmittag mit einem Luftgewehr hantiert und dabei einen anderen so schwer am Auge verletzt, dass dieser offenbar sein Augenlicht verlor. Der Verletzte kam ins Krankenhaus.

WhatsApp offenbar massiv gestört

Ausgerechnet am Silvesterabend kam es beim Kurznachrichtendienst WhatsApp zeitweise zu Störungen. Auf Twitter beschwerten sich zahlreiche User über Ausfälle des Dienstes. Auch auf dem Portal allestörungen.de berichteten viele Nutzer von Problemen.