Hamburg. Bislang wurde gegen keinen der 15 Verdächtigen Anklage erhoben. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Seit Beginn der Öffentlichkeitsfahndung nach den G20-Ausschreitungen sind bislang 228 Hinweise bei der Hamburger Polizei eingegangen - 15 mutmaßliche Täter wurden identifiziert. Jüngst sei ein 23-jähriger Deutscher erkannt worden, der dem Komplex Plünderungen zugeordnet wird, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Öffentlichkeitsfahndung läuft seit dem 18. Dezember.
Bisher wurde laut Staatsanwaltschaft gegen keinen der 15 Verdächtigen Anklage erhoben. „Die Identifizierten müssen die Möglichkeit haben, sich zu den konkreten Tatvorwürfen zu äußern“, sagte Oberstaatsanwalt Carsten Rinio zur Begründung. Acht Tatverdächtige werden nach Polizeiangaben dem Komplex Flaschen- und Steinwürfe, sieben dem Komplex Plünderungen zugeordnet.
25 Beteiligte verurteilt
Insgesamt wurden 25 Beteiligte seit den Ausschreitungen vor rund sechs Monaten von Hamburger Amtsgerichten verurteilt. Zehn Urteile sind rechtskräftig, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Strafen reichen von sechs Monaten auf Bewährung bis zu drei Jahren und drei Monaten ohne Bewährung. Nur in einem Fall wurde gegen einen 19-Jährigen vorerst lediglich ein Schuldspruch mit einer Arbeitsauflage verkündet. Einen Freispruch gab es bislang nicht.