Hamburg. Hamburger Bedienstete spenden immer weniger Geld für Hilfsaktionen in der nicaraguanischen Partnerstadt.

Die FDP sorgt sich um Hamburgs Städtepartnerschaft mit León in Nicaragua. Grund ist ein Rückgang der Summen, die über die sogenannte „Restcent-Aktion“ jeden Monat von städtischen Mitarbeitern für Armutsprojekte in León gespendet werden. Obwohl noch immer 22.545 Mitarbeiter die Centbeträge ihrer Gehälter an die Aktion überweisen lassen, sind die Zahlungen in 2017 in fast allen Monaten geringer ausgefallen als noch 2016. Das ergibt sich aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Michael Kruse.

In den ersten elf Monaten des Jahres 2017 kamen demnach 122.864 Euro an Spenden zusammen. In den ersten elf Monaten 2016 waren es noch 125.548 Euro gewesen. Zwar sind die Rückgänge nicht dramatisch, aber die negative Tendenz zeigt sich deutlich daran, dass die Spenden in zehn der elf Monate geringer ausfielen als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der Mitarbeiter, die erstmals an der Aktion teilnehmen, ist zuletzt deutlich gesunken: Von 1098 im Jahr 2015 auf 523 im vergangenen und nur noch 499 im laufenden Jahr 2017.

Restcentaktion ist wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung

„Die Restcentaktion ist ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung in Hamburgs Partnerstadt León“, sagte FDP-Fraktionschef Kruse. „Es ist bedauerlich, dass über dieses Instrument immer weniger Mittel zusammenkommen. Gerade in Zeiten, in denen die Demokratie in Nicaragua auf dem Rückzug ist, benötigt die Bevölkerung vor Ort ein starkes Signal, dass Hamburg seine zivilgesellschaftlichen Partner bei der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt.“ Auf dem Weg zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft müsse der Senat für eine „attraktivere Bewerbung dieser Aktion“ sorgen, so Kruse. Die Spenden wurden laut Senatsantwort zuletzt für Wasseranschlüsse und Straßenkinderprojekte in León genutzt.