Hamburg. Silvester gilt als die „härteste Nacht“ des Jahres. Jedes Jahr gibt es schwere Verletzungen. So böllern Sie richtig.

Wenn andere den Jahreswechsel feiern, wird es für die Hamburger Feuerwehr wieder die „härteste Nacht des Jahres“. Mit deutlich verstärktem Personal werden die Einsatzkräfte bereitstehen, um im Notfall schnell eingreifen zu können. „Wir wollen natürlich verhindern, dass es überhaupt erst zu Einsätzen kommt“, sagt Feuerwehrsprecher Werner Nölken. Deshalb hat die Feuerwehr auch in diesem Jahr Ratschläge parat.

„Verletzungen durch Feuerwerk und Brände auf Balkonen gilt es zu verhindern“, sagt Nölken. Das man Feuerwerk genau nach Anleitung und nur im Freien mit ausreichendem Sicherheitsabstand zünden soll, müsse, so stellt Nölken fest, leider immer wieder betont werden. „Wir haben jedes Jahr schwere Verletzungen zu versorgen. Dazu gehören abgerissene Finger oder gleich halb weggesprengte Hände. Auf gar keinen Fall sollte man sogenannte ,Polen-Böller‘ benutzen, Feuerwerk das nicht von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, kurz BAM, abgenommen wurde. Solche Knallkörper enthalten oft mehr Sprengstoff. Sie sind nicht in ihrer Wirkung einzuschätzen.“ Die Qualität lasse in vielen Fällen zudem zu wünschen übrig. Das sei mit Gefahren wie einer zu frühen Zündung verbunden.

Finger weg bei „Blindgängern“

Finger weg heiße es auch bei „Blindgängern“. „Man sollte auch niemals versuchen, Feuerwerk, das nicht richtig funktionierte, noch einmal zu zünden“, sagt Nölken. Solche Versuche führen regelmäßig am Neujahrsmorgen zu Rettungsdiensteinsätzen. „Wir haben dann oft die schwersten Verletzungen zu versorgen“, weiß Nölken.

Gefahren bergen auch Balkone. „Man sollte Sachen, die man dort gelagert hat, für die Silvesternacht entfernen“, so der Feuerwehrsprecher. Fliegt eine Rakete auf einen Balkon, löse das sonst schnell ein Feuer aus. „Wir hatten im vergangenen Jahr 271 Brandeinsätze. In etwa 20 Fällen wurden wir zu einem Feuer auf dem Balkon gerufen“, so Nölken. Am Schreyerring wurden in der letzten Silvesternacht durch einen Balkonbrand 14 Menschen verletzt. „Innerhalb kurzer Zeit entsteht eine so große Hitze, dass Scheiben platzen und das Feuer in die Wohnung läuft“, so Nölken. Der Balkon ist auch nicht der richtige Ort für das eigene Feuerwerk.