Hamburg. TV-Team testet die in Fett gebackenen Teigstücke auf sechs Hamburger Weihnachtsmärkten. Das Ergebnis verdirbt einem den Appetit.
Auf den Weihnachtsmärkten im Norden ist Schmalzgebäck ein Klassiker. Dabei werden Teigstücke in siedendem Fett gebacken und anschließend mit Puderzucker bestäubt. Doch viele Händler verwenden offenbar altes, ranziges oder gar verdorbenes Fett. Darüber berichtet der NDR am Montagabend um 20.15 Uhr in seiner Sendung „Markt“.
In vier von sechs Fällen ist Fett verdorben
Im Rahmen der Recherchen wurde stichprobenartig Schmalzgebäck von sechs Ständen auf Hamburger Weihnachtsmärkten gekauft, ins Labor geschickt und untersucht. Das Ergebnis: In vier Fällen war das Fett verdorben, der Grad der Verderbnis lag zwischen 54 und 84 Prozent.
Da Schmalzgebäck quasi schwimmend gebacken werde, habe das Fett eine große Oberfläche, sagte Lebensmittelchemiker Dr. Christian Gertz dem NDR. Dadurch, so Gertz, könne viel Luft hinzutreten und das Fett werde schneller schlecht. Nach dem Verzehr könne das zu Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden führen.
Händler verstoßen gegen Lebensmittelsicherheit
Mit dem Verkauf des Schmalzgebäcks verstoßen die betroffenen Händler gegen die allgemeinen Grundsätze der Lebensmittelsicherheit. Laut Lebensmittel-Rahmenverordnung der EU gelten verdorbene Frittierfette als nicht sichere Lebensmittel und dürfen gewerbsmäßig nicht in den Verkehr gebracht werden. Die betroffenen Händler hätten ihr Schmalzgebäck also nicht verkaufen dürfen.
Auf die Laborergebnisse angesprochen, gaben sich die Händler laut dem Bericht ungläubig, überrascht, uneinsichtig oder auch nur unangenehm berührt.