Hamburg. Das 2012 vom Hamburger Senat beschlossene kostenstabile Bauen wirkt – allerdings nicht in allen Fällen.

79 von 101 großen Bauprojekten der Stadt Hamburg liegen im Kostenrahmen. Das zeigen aktuelle Finanzierungsdaten, die dem Hamburger Abendblatt exklusiv vorliegen. 22 Projekte haben sich verteuert, teilweise erheblich. Die Bilanz ist dennoch positiv: Es haben sich Minderausgaben von 33,1 Millionen Euro angesammelt. Die negativen Erfahrungen beim Bau der Elbphilharmonie hatten in Hamburg zu einer neuen Art der Bau­finanzierung geführt.

Seit 2012 setzt der Senat bei der Kalkulation von Großprojekten auf eine deutlich rigidere Kostenkontrolle – und die verpflichtende Einplanung von Finanzreserven für unvorhergesehene Probleme beim Bau. Dass die vom damaligen SPD-Alleinsenat beschlossene Drucksache zum kostenstabilen Bauen tatsächlich eine positive Wirkung entfaltet, zeigen aktuelle Finanzierungsdaten zu den größten Hamburger Projekten.

Deutliches Plus von 33,1 Millionen Euro

Demnach bewegen sich 79 der kontrollierten und noch laufenden 101 Großprojekte im Kostenrahmen. In 13 Fällen liegt die Überschreitung bezogen auf die Kalkulation bei bis zu zehn Prozent und neunmal bei mehr als zehn Prozent. Bei vielen Vorhaben wird die Stadt aber voraussichtlich auch deutlich weniger Geld ausgeben als zu Beginn der Projekte angenommen.

Wo Hamburg günstiger baut – und wo nicht

Auch wenn stets viel davon abhängt, welchen Kalkulationsstand man zum Vergleich heranzieht, lässt sich eines festhalten: In der Summe dürfte die Stadt bei den noch laufenden Projekten deutlich mehr Geld einsparen als zusätzlich ausgeben. Während die Mehrausgaben sich zuletzt auf 34,2 Millionen Euro summierten, blieben durch Minderausgaben 67,3 Millionen Euro mehr in der Stadtkasse als kalkuliert. So steht unterm Strich ein deutliches Plus von 33,1 Millionen Euro.

Glasmoor größte Fehlkalkulation

Diese aktuellen Zahlen ergeben sich aus dem Entwurf der Senatsdrucksache „Berichtswesen Bau-Monitoring 2017“, die aus dem September 2017 stammen und im Januar 2018 vom rot-grünen Senat beschlossen werden soll. Die größte Fehlkalkulation der jüngeren Zeit ist demnach der Umbau der Justizvollzugsanstalt Glasmoor.