Hamburg. Archäologen hoffen im Nikolai-Quartier auf Rückschlüsse zur Stadtgeschichte. Rot-Grün will Finanzierung der Ausgrabungen beantragen.

Was sich im Sommer bei einem Zufallsfund in der Nähe der Nikolaikirche bereits andeutete (das Abendblatt berichtete), scheint nun tatsächlich „spektakuläre Funde von größter stadtgeschichtlicher Bedeutung“ zu versprechen. Um diese Funde vollständig zu heben, soll der Straßenbereich zwischen Neuer Burg, Nikolaikirche und Trostbrücke archäologisch untersucht werden. Das kündigte die rot-grüne Regierungskoalition an, auch eine Sprecherin des Archäologischen Museums (Helms-Museum) bestätigte gegenüber dem Abendblatt das Ansinnen.

Demnach wollen am Montag SPD- Fraktionschef Andreas Dressel, Anjes Tjarks, Fraktionsvorsitzender der Grünen, und Rainer-Maria Weiss, Direktor des Helms-Museums, weitere Details bekannt geben. Unter anderem geht es auch darum, die Finanzierung der Ausgrabungen zu sichern. Zur nächsten Bürgerschaftssitzung wollen die Koalitionäre einen Antrag dazu einbringen.

Erste Proben

Im Frühsommer waren Arbeiter bei Straßensanierungen im Nikolai-Quartier auf erste Proben gestoßen. Ein Zufallsfund, der Hoffnung auf mehr machte. Hamburgs Chefarchäologe und oberster Bodendenkmalpfleger Rainer-Maria Weiss war aber noch zurückhaltend und bestätigte lediglich, dass man „überraschend auf archäologische Strukturen“ gestoßen sei. Er hoffe auf Erkenntnisse über neuzeitliche und mittelalterliche Bebauung.

Schon vor dem Glückstreffer war eine Grabung auf dem Eckgrundstück Großer Burstah/Hahntrapp mit Funden des Burgwalls abgeschlossen worden. Die ersehnten Spuren der ersten Kaufmannssiedlung der Stadtgeschichte blieben allerdings aus. Vielleicht finden sich diese Überreste nun 150 Meter weiter südöstlich.

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