München/Hamburg. Hamburger Firma baut mit MTU Gemeinschaftswerk zur Triebwerkswartung. Getriebefan-Triebwerke sollen gewartet werden.
Lufthansa Technik und der Triebwerksbauer MTU wollen ihren gemeinsamen Wartungsstandort in Polen aufbauen. Der Hamburger Wartungs-, Reparatur- und Überholungsspezialist habe mit MTU aus München die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens EME Aero jetzt unterzeichnet, teilten beide Gesellschaften am Dienstag mit. Der genaue Ort stehe aber noch nicht fest, sagte eine MTU-Sprecherin.
Lufthansa Technik und MTU hatten bereits im Februar eine Grundsatzvereinbarung für ein Gemeinschaftsunternehmen getroffen. EME Aero soll künftig rund 800 Mitarbeiter beschäftigen, die Partner investieren dort bis zum Jahr 2020 rund 150 Millionen Euro. Künftig sollen dort pro Jahr mehr als 400 Triebwerke gewartet werden.
Verschiedene technische Probleme
In dem Werk sollen die sogenannten Getriebefan-Triebwerke gewartet werden, wie sie bei den auf Spritsparen getrimmten Mittelstreckenjets Airbus A320neo und der Bombardier C-Serie zum Einsatz kommen. „Es ist für uns eine riesige Motivation, die Instandhaltung für eine ganz neue Generation von zivilen Triebwerken hier in Europa auf den Weg zu bringen“, sagte Derrick Siebert, Leiter des Projekts bei Lufthansa Technik. Und sein Gegenüber bei MTU, Uwe Zachau, sprach von einem sehr wichtigen Meilenstein, der mit der Firmengründung erreicht sei.
Die Getriebefan-Antriebe stammen vom US-Hersteller Pratt & Whitney, einer Tochter des Technologieprodukte-Herstellers United Technologies. MTU hat den Typ mitentwickelt, der bei insgesamt fünf Flugzeugherstellern zum Einsatz kommt. Allerdings bereitet der Antrieb auch rund zwei Jahre nach der Markteinführung noch verschiedene technische Probleme. Zudem schafft Pratt & Whitney nicht den Hochlauf der Produktion, sodass auf dem Airbus-Gelände in Hamburg und Toulouse etliche Jets auf die Auslieferung warten – es fehlen nur die Antriebe.
Bereits seit 2009 in Polen vertreten
MTU ist bereits seit 2009 mit einem Werk in Polen vertreten. Im September hat Lufthansa Technik mit dem US-Konzern General Electric den Aufbau einer gemeinsamen Triebwerkswartung begonnen, ebenfalls in Polen. Die Tochterfirma der Kranich-Linie gehört mit rund 7400 Beschäftigten am Weg beim Jäger zu den größten Arbeitgebern Hamburgs.