Bahrenfeld. Das Forschungszentrum Desy hat Interesse an zwei Fußballplätzen. Politiker schlagen neue Hallen unter der Erde vor. Vorbild ist Berlin.
Die Stadt wächst, und die Flächen des Sports geraten immer stärker in den Fokus der Immobilienwirtschaft und von Unternehmen. Jetzt hat auch das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) Begehrlichkeiten angemeldet. Das Forschungszentrum hat ein Auge auf die Fußballplätze Wilhelmshöh der Groß Flottbeker Spielvereinigung von 1912 in der Bahrenfelder Notkestraße geworfen.
Während einer der zwei Grandplätze im nächsten Jahr für rund eine halbe Million Euro aus städtischen und bezirklichen Mitteln in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden soll, fehlt für den zweiten das Geld. Jetzt hat der Altonaer Bezirksabgeordnete Sven Hielscher (CDU) einen interessanten Vorschlag unterbreitet: Desy solle doch eine unterirdische Halle bauen, auf dessen Stahlbetondecke der zweite Fußballplatz (Fläche: rund ein Hektar) neu angelegt wird. Realisiert wurde ein ähnliches Projekt bereits in Berlin-Friedrichshain auf 8700 Quadratmetern. Dort befindet sich das Fußballfeld auf dem Dach der Verkaufsräume der Metro.
Desy hat auf Vorschlag noch nicht reagiert
Zudem schlägt Hielscher vor, Desy solle ein Drittel des unterirdischen Komplexes der Groß Flottbeker Spielvereinigung für den Bau einer Turnhalle überlassen (Desy müsste die Gesamtkosten von mehreren Millionen Euro wohl tragen). Eine solche Halle fehlt dem Club, in dessen Nähe 3000 Flüchtlinge in Wohnanlagen untergebracht sind. „Wenn wir bei der Integration mithelfen sollen, brauchen wir dringend eine Sporthalle“, sagt der Vorsitzende Udo Goldenstein. Desy hat auf den Vorschlag bisher nicht reagiert.
Auch bei der geplanten Bebauung der Trabrennbahn Bahrenfeld und den angrenzenden Kleingärten für 2000 Wohnungen wurden bislang keine Sportanlagen berücksichtigt. Die Bezirksversammlung Altona forderte die Stadtentwick-lungsbehörde jetzt auf, beim Hamburger Sportbund (HSB) den Bedarf nachzufragen und ihn dann zu berücksichtigen.