Hamburg. Gebäude für acht Millionen Euro. Bezahlt werden soll der Bau zu 90 Prozent aus Bundesmitteln, den Rest wird das Land beisteuern.

Der Senat soll sich für den Ausbau des Forschungszentrums Desy und des Campus Bahrenfeld einsetzen, um deren herausragende Stellung zu stärken. Gleichzeitig soll sich das Areal mit seinen Supermikroskopen und Röntgenlichtquellen künftig mehr zur Stadt öffnen und zusätzliche Angebote für Besucher bieten, vor allem für Schüler. Das hat die Bürgerschaft am Mittwoch beschlossen.

Geplant ist, dass am Desy in den kommenden Jahren ein neues Gebäude für acht Millionen Euro entsteht, in dem unter anderem ein Besucherzentrum untergebracht werden soll – bisher gibt es eine solche Einrichtung am Desy nicht. Bezahlt werden soll der Bau zu 90 Prozent aus Bundesmitteln, den Rest wird das Land beisteuern. Entwürfe liegen allerdings noch nicht vor.

Politischen Konsens herbeiführen

„Mit der Initiative wollten wir einen breiten politischen Konsens darüber herbeiführen, dass der Bürgerschaft die Forschung in Bahrenfeld im Hinblick auf Außen- und Breitenwirkung genauso wichtig ist wie die Elbphilharmonie“, sagte Andreas Dressel, Fraktionschef der SPD, die den Antrag mit den Grünen in die Bürgerschaft eingebracht hatte. Damit spielte er darauf an, dass der jüngst eröffnete größte Röntgenlaser der Welt zwischen Bahrenfeld und Schenefeld schon als „Elbphilharmonie der Wissenschaft“ bezeichnet wurde.

CDU, FDP, Linke und AfD stimmten dem Antrag zwar zu, kritisierten aber, die Forderungen seien „schwammig“ formuliert. Wie genau sich das Areal in Bahrenfeld weiterentwickeln solle, bleibe unklar. Ein Besucherzentrum reiche nicht, vielmehr sei ein Kongresszentrum nötig, sagte Carsten Ovens (CDU).

Gute Grundfinanzierung sei nötig

Martin Dolzer von der Linken-Fraktion sagte, der Senat fördere den Aufbau von Leuchttürmen und stecke unverhältnismäßig viel Geld in die MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Nötig sei jedoch eine gute Grundfinanzierung aller wissenschaftlichen Disziplinen in der Hansestadt.

Super-Laser European XFEL:

Super-Laser European XFEL: Die Prominenz staunt

Der Physiker Christian Bressler erklärt Olaf Scholz, Johanna Wanka und Karin Prien den Aufbau eines Experiments
Der Physiker Christian Bressler erklärt Olaf Scholz, Johanna Wanka und Karin Prien den Aufbau eines Experiments © Roland Magunia | Roland Magunia
Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien überreicht Henry Chapman und Anton Barty einen symbolischen Nutzerausweis
Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien überreicht Henry Chapman und Anton Barty einen symbolischen Nutzerausweis © Roland Magunia | Roland Magunia
Ministerin Johanna Wanka lässt sich ein Experiment erklären
Ministerin Johanna Wanka lässt sich ein Experiment erklären © Roland Magunia | Roland Magunia
Die Elbphilharmonie war kostenmäßig nichts gegen den XFEL: Olaf Scholz und Johanna Wanka in der Experimentierkammer, 1,2 Milliarden Kosten, acht Jahre Bauzeit
Die Elbphilharmonie war kostenmäßig nichts gegen den XFEL: Olaf Scholz und Johanna Wanka in der Experimentierkammer, 1,2 Milliarden Kosten, acht Jahre Bauzeit © Roland Magunia | Roland Magunia
Forschungsministerin Johanna Wanka, selbst Mathematikerin:
Forschungsministerin Johanna Wanka, selbst Mathematikerin: "Die Welt da unten ist atemberaubend klein“, hat der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Richard Phillips Feynman in den 1950er Jahren gesagt. Daran erinnerte Wanka © Roland Magunia | Roland Magunia
Robert Feidenhans’l, Helmut Dosch, Martin Meedom Nielsen
Robert Feidenhans’l, Helmut Dosch, Martin Meedom Nielsen © Roland Magunia | Roland Magunia
Megastolz: Olaf Scholz, der sagte: „Der European XFEL sendet nicht nur ultrakurze Lichtblitze aus, er sendet auch klare Signale für Völkerverständigung und Frieden“
Megastolz: Olaf Scholz, der sagte: „Der European XFEL sendet nicht nur ultrakurze Lichtblitze aus, er sendet auch klare Signale für Völkerverständigung und Frieden“ © Roland Magunia | Roland Magunia
Putin-Berater Andrei Fursenko: Am XFEL sind sind elf europäische Länder beteiligt. Die größten Geldgeber sind Deutschland und - mit deutlichem Abstand - Russland.
Putin-Berater Andrei Fursenko: Am XFEL sind sind elf europäische Länder beteiligt. Die größten Geldgeber sind Deutschland und - mit deutlichem Abstand - Russland. © Roland Magunia | Roland Magunia
Eröffnung des XFEL
Eröffnung des XFEL © Roland Magunia | Roland Magunia
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