Hamburg. Eilantrag beim Verwaltungsgericht könnte Baubeginn verzögern. Haus mit 104 Plätzen soll im Frühjahr 2018 errichtet werden.

Die Baugenehmigung für Eppendorfs erste Flüchtlingsunterkunft liegt seit drei Wochen vor. Von Februar an könnte die bei manchen Nachbarn umstrittene Unterkunft an der Loogestraße errichtet werden. Die Inbetriebnahme ist im Spätsommer 2018 geplant, allerdings muss noch die Entscheidung des Verwaltungsgerichts abgewartet werden, bei dem eine Anwohnerin per Eilantrag gegen den Bau vorgeht. Am Donnerstagabend hatte das Bezirksamt Nord Nachbarn und Interessierte zu einer zweiten Informationsveranstaltung eingeladen, um neue Details zu dem Vorhaben vorzustellen. Rund 100 Menschen waren dafür in die Stadtteilschule Eppendorf gekommen.

Den Angaben zufolge wird die Unterkunft am Bahndamm der U-Bahnlinie U 3 in „temporärer Massivbauweise“ mit verkleideter Fassade errichtet. Zwei dreistöckige Gebäude bieten Platz für zehn Wohnungen, in denen es 52 Zimmer mit 104 Plätzen geben wird. Bei den Bewohnern wird es sich ausschließlich um Flüchtlinge handeln, 60 Prozent der Plätze werden an Familien vergeben. Obdachlose sollen, anders als von manchen Nachbarn befürchtet, nicht dort wohnen. Die Unterkunft kann mindestens zehn Jahre bestehen bleiben.

Widersprüche gab es bislang immer

Die Bauarbeiten werden vom Träger „Fördern & Wohnen“ durchgeführt, der auch den Betrieb der Gemeinschaftsunterkunft übernehmen wird. Der Baubeginn könne sich wegen des Widerspruchs der Nachbarin verzögern, sagt Christiane Kuhrt vom Zentralen Koordinierungsstab für Flüchtlinge. „Verhindern wird dieser es wohl nicht.“

Widersprüche habe es bislang gegen jede Flüchtlingsunterkunft gegeben. „Doch auch, wenn die Stadt in
Zwischenetappen mal verloren hat – am Ende haben wir immer Recht bekommen.“ In wenigen Fällen sei es auch zu einem Vergleich gekommen, etwa an der Sophienterrasse, wo das nachbarschaftliche Verhältnis von Anwohnern und Flüchtlingen mittlerweile sehr eng geworden sei.

KQVEPGU8.png