Hamburg. Treuhandstiftung soll Spenden für “Evolutioneum“ sammeln. Universitätspräsident Dieter Lenzen veröffentlichte dazu einen Appell.

Unterstützer der Universität Hamburg haben die Stiftung „Naturkunde Hamburg“ gegründet, mit dem Ziel, ein neues Naturkunde­museum („Evolutioneum“) aufzubauen. Das teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Gründungsinstitutionen der Treuhandstiftung sind die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Zoologischen Museums Hamburg und der Naturwissenschaftliche Verein in Hamburg.

Die neue Einrichtung soll als „operative Basis“ für das Vorhaben dienen und um Unterstützung werben. Universitätspräsident Dieter Lenzen veröffentlichte dazu einen Appell: „Liebe Hamburger Bürgerinnen und Bürger, wir freuen uns, wenn Sie sich mit Ihren Spenden für den Wiederaufbau des Naturkundemuseums einbringen, in dem alle Generationen lernen können, verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen.“

Zehn Millionen Objekte

Einst besaß Hamburg ein großes Naturkundemuseum. Es befand sich am Steintorwall nahe dem Hauptbahnhof. Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Heute steht an seiner Stelle ein Elektrogroßmarkt. Schon Loki Schmidt hatte sich für einen Wiederaufbau starkgemacht. Doch alle Initiativen scheiterten bisher am Geld. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung eines Neubaus oder den Umbau eines bestehenden Gebäudes, sondern auch um die Frage, wer für die Betriebskosten aufkommt.

Schätzungsweise zehn Millionen Objekte umfasst die zoologische Sammlung der Uni Hamburg. Davon ist allerdings nur ein kleiner Teil im Zoologischen Museum an der Bundesstraße 52 zu sehen, weil es an Platz fehlt. Auch das Geologisch-Paläontologische und das Mineralogische Museum, die in anderen Gebäuden untergebracht sind, können nur eine Auswahl von 100.000 Fossilien und 90.000 Mineralien zeigen.

„Kinder und Erwachsene in den Städten entfremden sich immer mehr von der Natur“, sagte Stiftungsgründer Prof. Horst Wilkens. „Ein wieder belebtes Hamburger Naturkundemuseum kann diesem Trend entgegensteuern und zugleich den Wissenschaftsstandort unserer Stadt stärken.“