Hamburg. Im Vergleich der größten deutschen Städte reicht es nur für einen hinteren Platz. Fußgänger beschweren sich vor allem über Radfahrer.
Die Hamburger sind deutlich unzufriedener mit der Verkehrssituation in ihrer Stadt als andere deutsche Großstadtbewohner. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Befragung des ADAC in den 15 größten deutschen Städten. Bei der Studie, für die Auto- und Fahrradfahrer, Fußgänger und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel befragt wurden, belegt Hamburg in der Gesamtwertung lediglich den elften von fünfzehn Plätzen und schneidet damit weit unterdurchschnittlich ab.
Besonders die Auto- und Radfahrer der Hansestadt sind im Bundesvergleich sehr unzufrieden. Bei der Zufriedenheit der Autofahrer landet Hamburg lediglich auf Platz zwölf, ebenso wie bei den Radfahrern. Die „Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung“ (z.B. Staufreiheit), wird von den Autofahrern in Hamburg negativ bewertet. Beim zweitwichtigsten Prüfpunkt, der Straßeninfrastruktur, liegt Hamburg nur knapp vor dem Letztplatzierten. Am schlechtestes unter den 15 größten deutschen Städten schneidet Hamburg beim Thema Parken ab. Es gebe viel zu wenig Parkplätze und diese seien zu teuer, so die Meinung der Befragten.
Hamburg bei ÖPNV leicht über dem Schnitt
In den Kategorien „Radwegezustand“ und „Radwegebreite“ ist die Hansestadt im Städtevergleich ebenfalls Schlusslicht. Für das Verkehrsklima geben die Fahrradfahrer ebenfalls keine allzu guten Zensuren. Fußgänger empfinden derweil die Radfahrer als besonders rücksichtslos. Leicht überdurchschnittlich schneidet Hamburg beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab. Hier belegt Hamburg den sechsten der 15 Plätze.
Kommentar: Mehr Rücksicht, bitte
Wer zu Fuß in Hamburg unterwegs ist, hat offenbar nur wenig Grund zur Klage. Im Gegensatz zu den anderen drei Fortbewegungsarten hat man hier die höchsten Zufriedenheitswerte gemessen. Mit der Direktheit der Wege und dem Angebot an Überquerungsmöglichkeiten zeigten sich die Hamburger sehr zufrieden. Allerdings ist man in anderen Städten per Pedes noch besser unterwegs. Im bundesweiten Vergleich kommt Hamburg nur auf den zehnten Gesamtrang.
Fußgänger meckern über Radfahrer
Auch die Fußgänger schätzten das Verkehrsklima vergleichsweise kritisch ein. Während das Verhalten der Autofahrer nur knapp unter dem Bundesschnitt bewertet wird, sind die Hamburger Fußgänger mit dem Verhalten der Radfahrer sehr viel unzufriedener. Diese werden demnach oft als aggressiv und rücksichtslos empfunden.
„Gerade was das Verkehrsklima betrifft, sind die Ergebnisse für Hamburg ernüchternd“, sagte Hamburgs ADAC-Chef Ingo Meyer. "Der ADAC Monitor liefert uns ein genaues Bild darüber, was den Menschen wirklich wichtig ist und wo die dringlichsten Baustellen in der Verkehrspolitik noch warten.“ Die Studie könne somit auch als ein Instrument genutzt werden, um die Mobilität in der Hansestadt weiter zu verbessern.