Hamburg. Laut Senat haben “Sebastian“, “Xavier“ und “Herwart“ für große Schäden an der Vegetation gesorgt. Das ergab eine CDU-Anfrage.
Umgestürzte Baugerüste, geflutete Keller und tagelang anhaltendes Chaos bei der Deutschen Bahn: Die diesjährigen Herbststürme "Sebastian", "Xavier" und zuletzt "Herwart" haben Hamburg und den Norden kräftig durcheinandergewirbelt. Oft waren es umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste, die Straßen und Gleise blockiert sowie Oberleitungen der Bahn zerstört haben.
Die Schäden an der Verkehrsinfrastruktur sind noch nicht abschließend erfasst. Deutlich wird nun aber, wie schwer es die Vegetation der Hansestadt bereits getroffen hat: Dieses Jahr sind durch abgeknickte oder umgestürzte Bäume in Folge der Stürme bislang mehr als drei Millionen Euro Schaden entstanden.
Diese vorläufige Bilanz geht aus der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Gamm vom 9. November hervor. Darin fragt der CDU-Politiker den Senat, "wie viele Straßenbäume aufgrund der Herbststürme 2017 entwurzelt oder aufgrund starker Folgeschäden gefällt" wurden.
Der Senatsantwort vom 17. November nach wurden insgesamt 4549 Bäume im gesamten Stadtgebiet in Mitleidenschaft gezogen, davon haben 2104 Bäume Totalschaden und 2445 Bäume Bruchschäden erlitten.
Zwei Drittel der Sturmschäden in Grünanlagen
Die Zahlen unterteilt der Senat in betroffene Straßenbäume und Bäume in Grünanlagen. Demnach waren 551 Straßenbäume völlig zerstört, 1075 Straßenbäume haben Bruchschäden erlitten. Den Anteil der Beseitigungskosten hat der Senat auf 1.045.700 Euro kalkuliert.
Wesentlich mehr Bäume waren naturgemäß in den Grünanlagen wie dem Stadtpark und dem Friedhof Ohlsdorf betroffen. 1553 Bäume in den Parks und Wäldern haben nach Angaben des Senats einen Totalschaden erlitten und mussten oder müssen gefällt werden. An 1370 seien Bruchschäden festgestellt worden. Bisher geht die Stadt bei den Grünanlagen von einer Schadenssumme von 2.141.000 Euro aus.
Eine Differenzierung, wie viele Bäume Kronenausbrüche erlitten haben und daher womöglich zusätzlich gefällt werden müssen, sei noch nicht erfolgt, da die Gefahrenbeseitigung zunächst Vorrang habe. Ebenso seien die weiteren Schäden in den Grünanlagen, also etwa zerstörte Parkbänke und Laternen, nicht abschließend erfasst.
Die Unterteilung in Hamburger Bezirke
Die genannten Zahlen gelten jeweils für das gesamte Stadtgebiet. Eine Auflistung der Schäden in den einzelnen Bezirken ist in der folgenden Grafik aufgelistet. Eine Unterteilung in Stadtteile sei zurzeit noch nicht möglich, ergänzt der Senat.
Nicht enthalten in der Schadenssumme von insgesamt 3.186.700 Euro seien die Kosten für die Neupflanzung der Bäume. Für die möglichst rasche Ersatzpflanzung soll in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bezirksämtern ein Konzept erstellt werden, heißt es in der Senatsantwort weiter. Sicher ist: Mit den Aufräumarbeiten werden Mitarbeiter der Behörden, Revierförsterein und Fremdfirmen noch lange beschäftigt sein.
Während die Feuerwehr zunächst Straßen und dann Waldwege freigeräumt hat, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen, bleibt das Totholz in den Naturschutzgebieten wie beispielsweise dem Duvenstedter Brook als Biotop für Insekten und Vögel liegen.
Die Frage, wie und in welcher Höhe die Bezirke bei der Beseitigung der Schäden unterstützt werden, beantwortete der Senat nicht und erklärte lediglich, dass die Bezirksämter einen "den jeweils anfallenden Kosten der Sturmfolgen entsprechenden finanziellen Ausgleich erhalten."
Die Schäden nach Sturmtief "Herwart" in Hamburg
Schäden nach Sturm "Herwart" im Norden