Bahrenfeld. 25-jähriger Iraner beginnt Lehre als Industriemechaniker. In seiner Heimat hatte er Maschinenbau studiert
Im Iran hatten sie Angst um ihr Leben, weil sie zu einer Minderheit gehören, die von der Regierung unterdrückt wird. Deshalb flohen Sajjad Ebadi und seine Familie im Sommer 2015 nach Hamburg. Bis dahin hatte der junge Mann Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Automobil studiert. Nun bietet sich Ebadi eine neue Perspektive: Am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) unterzeichnete der 25-Jährige am Montag einen Vertrag über eine Ausbildung zum Industriemechaniker mit dem Einsatzgebiet Feingerätebau.
Für das Forschungszentrum in Bahrenfeld ist es eine Premiere: Zwar sind am DESY bereits zwei Flüchtlinge eingestellt worden, eine Ausbildung allerdings hat dort noch kein Flüchtling absolviert. In den kommenden Wochen soll ein weiterer Flüchtling, Qais Haidari aus Afghanistan, einen Vertrag für eine Ausbildung in der DESY-Bibliothek erhalten.
Sajjad Ebadi aus dem Iran bedankte sich am Montag vor allem bei Hülya Eralp von der Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung (KWB). Sie fand eine Patin, die Ebadi privaten Deutschunterricht gibt, und half ihm beim Verfassen von Anschreiben und Lebenslauf. Eralp zufolge verlangen viele Firmen für eine Ausbildung mindestens Deutschkenntnisse der Kompetenzstufe B2. Soweit war Sajjad Ebadi bei seinem Vorstellungsgespräch am DESY noch nicht – trotzdem gab man ihm dort wegen seiner Technikkenntnisse eine Chance. „Es wäre schön, wenn alle Unternehmen diese Offenheit mitbringen würden“, sagt Eralp.