Hamburg. Rund 50 Menschen versammelten sich am Montagnachmittag und forderten zu lauten Rhythmen„Schule für Alle“. Dann wurde es ganz still.
Zum „Internationalen Tag der Kinderrechte“ rief das bundesweite Netzwerk „Schule für Alle“ zum bunten Zusammenkommen in vier Städten gleichzeitig auf: Neben Aktionen in Freiburg, München und Essen trafen sich am Montagnachmittag deshalb rund 50 Menschen auf dem Hamburger Rathausmarkt, um mit einem Flashmob auf das Thema Inklusion an Schulen aufmerksam zu machen.
Trommeln zur Einstimmung
Dafür wurde es zunächst laut vor dem Rathaus: Um Punkt 16.25 Uhr begannen neun Trommler der Kion-Dojo-Musikschule zur Einstimmung zu spielen. Innerhalb weniger Minuten versammelten sich unter den rhythmischen Klängen Erwachsene und Kinder in den überdachten Arkaden vor dem Rathaus. Viele von ihnen waren gemäß dem Aktionsmotto „Schule für alle – Bunt für das Leben“ farbenfroh gekleidet oder hielten beschriftete Regenschirme in den Händen.
Nach einigen Minuten verstummten die Trommler, und der gebildete Menschenkreis erstarrte: ein leises, buntes Statement. Dazu hoben die Flashmobber Handys und Leuchtstäbe in die Luft. Nach kurzer Zeit löste sich der Kreis unter erneutem Trommelspiel wieder auf. „Wir wollen mit dem Flashmob demonstrieren, dass Vielfalt normal ist, und die Diskussion um ein inklusives Schulsystem, bei dem alle Kinder gemeinsam lernen, anregen“, sagte Doris Rohde, Organisatorin der Aktion in Hamburg.
"Inklusion ist Kinderrecht"
Das Bundesnetzwerk „Schule für alle“ wurde 2015 von IN VIA Deutschland, einem international organisierten katholischen Frauenverband, gegründet. Die Teilnehmer, unter anderem Personen aus Schulen, Schulämtern, von Kultusministerien sowie Schüler- und Elternverbänden, erarbeiten Leitlinien für das Engagement um inklusive Schulen mit individuellen Lernkonzepten.
Die Flashmob-Aktion wurde auf den „Internationalen Tag der Kinderrechte“ gelegt, um die UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht des Kindes auf Bildung auf der Grundlage der Chancengleichheit festschreibt, in Erinnerung zu rufen. „Dieses Recht kann erst als umgesetzt betrachtet werden, wenn Inklusion eine gelebte Haltung und Selbstverständlichkeit wird“, so Rohde. „Aber auch infrastrukturelle Barrieren, wie unpassierbare Treppen für Rollstuhlfahrer, müssen abgebaut werden.“