Schauerwetter im Norden. Das Abendblatt stellt elf Orte vor, an denen Sie für einige Stunden dem Herbst entfliehen können.

Sinnliche Romantik

Ein hoher Raum mit Säulen und einem halbrunden Dach – die 1909 erbaute Bartholomäus-Therme erinnert an die Wasser-Kathedralen in Budapest oder den tschechischen Heilbädern. Sie ist kinderfreie Zone und damit ein idealer Ort für alle, die sich von einem Therme-Besuch Ruhe und Erholung erhoffen. Zum Entspannungsangebot gehören zwei Aromabäder sowie eine Saunalandschaft mit Terrasse und Wintergarten. Eine Sonderaktion sind die „romantischen Abende“, an denen das Bad durch stimmungsvolles Unterwasserlicht, Kerzenbeleuchtung und klassischer Musik zu einem sinnlichen Erlebnis wird. Dieses stimmungsvolle Angebot wird in den Wintermonaten jeweils sonnabends ab 18.30 Uhr angeboten.

Bartholomäus-Bad, Barmbek-Süd, Bartholomäusstraße 95, www.baederland.de, geöffnet Mo 15–23 Uhr, Di bis Sa 10–23 Uhr, So 10–22 Uhr, Tageskarte ab 10,40 Euro

Kino im Art Déco

Vor dem Kinobesuch unbedingt einen Drink in der Lobby nehmen
Vor dem Kinobesuch unbedingt einen Drink in der Lobby nehmen © Passage Kino | Passage Kino

Wer im Passage Kino an der Mönckebergstraße einen Film schauen möchte, kommt in der Regel nicht auf den letzten Drücker – die Lobby ist viel zu schön, als dass man sich hier nicht mit einem Drink auf den Kino-Abend einstimmen möchte. Die im Art-déco-Stil gehaltene Einrichtung schafft ein luxuriöses Ambiente: gemütliche Sessel mit schlangenledergeprägten Bezügen, edles dunkles Holz und schimmernde Tapeten dominieren den Raum. An den beiden Bars gibt es das übliche Snackangebot zu moderaten Preisen, und natürlich ein Getränkeangebot, das eher dem einer Bar als dem eines normalen Kinos entspricht. Drinks und Knabberkram dürfen erfreulicherweise mitgenommen werden in die drei Kinosäle, die mit neuester Technik und vor allem gemütlichen Sitzplätzen ausgestattet sind.

Passage Kino, City, Mönckebergstraße 17, www.das-passage.de, Tickets: 468 66 86 28

Urwald in der Stadt

Exotische Pflanzenvielfalt in den Tropengewächshäusern
Exotische Pflanzenvielfalt in den Tropengewächshäusern © Frederik Taube-Bergmann | Frederik Taube-Bergmann

Wer sich in diesem Herbst nach anderen klimatischen Bedingungen sehnt, muss dafür keine weite Reise antreten. Im Tropenhaus des Botanischen Gartens in Planten un Blomen herrscht ganzjährig ein feucht-tropisches Klima mit Temperaturen bis 25 Grad und einer Luftfeuchte bis 70 Prozent. Unter der denkmalgeschützten Glaskonstruktion schlängelt sich zwischen Palmen, Orchideen, Farnen, Agaven und Kakteen ein gepflasterter Rundweg durch die Vegetation der verschiedenen Erdteile. Auf rund 2800 Quadratmetern lädt die botanische Vielfalt der fünf Schaugewächshäuser zum Verweilen ein. Von November bis März findet jeweils am ersten und dritten Sonntag ab 11 Uhr eine kostenlose Expertenführungen statt.

Tropengewächshäuser, Neustadt, Jungiusstr. 4, November bis Februar: Mo bis Fr 9–15.45 Uhr, Sa und So 10 bis 15.45 Uhr, freier Eintritt

Magisches Minigolfen

Farbenrausch garantiert. Minigolf im Schwarzlichtviertel
Farbenrausch garantiert. Minigolf im Schwarzlichtviertel © Hamburger Abendblatt / Andreas Laible

Grauer Herbst? Hier garantiert nicht. Im Schwarzlichtviertel, einem märchenhaften Minigolf-Platz, erlebt man den reinsten Farbenrausch – und verschiedene Welten. Im versunkenen Atlantis beginnt die 18½-Loch-Partie. Wunderschön leuchten fluoreszierende Fische und Wasserpflanzen im Schwarzlicht. Danach geht’s auf eine Schatzinsel, durch den Dschungel und in eine verlassene Fabrik. Nach knapp zwei Stunden ist die Runde beendet, doch der größte Indoorpark Hamburgs hat noch mehr zu bieten: den Laserparcour Mission Possible mit grünen Strahlen-Hindernissen, das Blindhouse, ein stockdunkles Zimmer, sowie ein Bistro und eine Bar. Ein Spaß für die ganze Familie.

Schwarzlichtviertel, Stellingen, Kieler Straße 571, Öffnungszeiten siehe www.schwarzlichtviertel.de, Kinder (5–12 Jahre) ab 7,50 Euro, Erwachsene ab 8,50 Euro

Swing und Cocktails

Zurückversetzt in die Goldenen Zwanziger: die Bar 1910
Zurückversetzt in die Goldenen Zwanziger: die Bar 1910 © Matthew Shaw | Matthew Shaw

Die unter Denkmalschutz stehende Bar 1910 ist das Herz und Kleinod des Hotels Reichshof. In einer historischen Kulisse, die den Glanz der Goldenen 20er-Jahre versprüht, erwartet den Besucher klassische Barkultur in einer mehr als 100 Jahre alten, liebevoll restaurierten Einrichtung. Bei gedimmten Licht werden zu Jazz- und Swingmusik traditionell zubereitete Cocktails serviert. Die exklusive Karte sollte dabei kaum einen Wunsch unerfüllt lassen. In den gemütlichen Clubsesseln aus der Originalzeit entflieht man der Hektik des Alltags und taucht ein in eine andere Zeit. Jeden Sonnabend spielen wechselnde Musiker live. Einmal im Monat lädt der Sänger Dennis Durant zur Saturday Swing Night.

Bar 1910, St. Georg, Kirchenallee 34–36, www.reichshof-hotel-hamburg.de/bar-1910 Öffnungszeiten: So bis Do von 17–1 Uhr, Fr und Sa von 17–2 Uhr.

Tierisch warm

Krokodile im Tropen-Aquarium von Hagenbeck
Krokodile im Tropen-Aquarium von Hagenbeck © Hagenbeck | Hagenbeck

Hier ist 365 Tage im Jahr Sommer. Im Tropen-Aquarium von Hagenbeck herrschen angenehme 25 Grad und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit – genau so, dass sich die Echsen, Affen und Vögel, von denen einige in der Anlage frei herumlaufen, -kriechen und -schwirren, wie zu Hause fühlen. Insgesamt leben hier auf 8000 Quadratmetern rund 14.300 Tiere, die 300 Arten angehören. Sämtliche Lebensräume der Tropen wurden nachempfunden. So können die Besucher exotische Tiere beobachten, die sonst nur am Äquator, im Dschungel oder in den Tiefen der Ozeane leben. Ein faszinierender Höhepunkt ist das Große Hai-Atoll. Hinter riesigen Panorama-Scheiben, getaucht in geheimnisvolles blaues Licht, ziehen Haie und Rochen ihre Bahnen. Für Gänsehaut sorgt bei vielen Besuchern auch der Anblick der Nilkrokodile und Giftschlangen, die zu den gefährlichsten Tieren der Welt gehören.

Schwerelos bei 32 Grad

Schwerelos im Lichtermeer: die Kaifu-Sole
Schwerelos im Lichtermeer: die Kaifu-Sole © Bäderland Hamburg | Bäderland Hamburg

Es ist ganz leicht loszulassen. Man muss nur den Reflex unterdrücken, im Wasser zu schwimmen. Hier, im 32 Grad warmen Natursolebad des Kaifu, schwimmt der Gast nicht. Er treibt auf dem Rücken liegend. Schwerelos. Möglich macht das ein Salzgehalt von sechs Prozent; das entsprechende Steinsalz wird aus 400 Metern Tiefe geborgen. Nicht nur Muskeln und Gelenke entspannen sich. Auch die Gedanken können mal pausieren. Nach etwa 20 Minuten empfohlener Badezeit soll geruht werden, entweder im Kaminzimmer, auf der Außenterrasse im ersten Stock oder am Beckenrand in einem der gemütlichen Liegestühle. Auch die Luft ist übrigens salzgeschwängert – sehr gesund für die erkältungsgefährdeten Atemwege im Herbst.

Kaifu-Sole, Hohe Weide 15, Mo bis Fr von 9–24 Uhr, Sa 10–24 Uhr, So 10–23 Uhr, www.baederland.de/bad/kaifu-sole, Erwachsene 21 Euro, Kinder unter 16 Jahren 12 Euro

Tee am Kaminfeuer

Tea Time in der Wohnhalle des Hotel Vier Jahreszeiten
Tea Time in der Wohnhalle des Hotel Vier Jahreszeiten © Guido Leifhelm | Guido Leifhelm

Zurückgelehnt in bequemen Polstermöbeln sitzen, bei Kaminfeuer und Klaviermusik, dazu eine Tasse Tee, Scones und Sandwiches – in der Wohnhalle des Fairmont Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster ist es beim Afternoon Tea jetzt besonders schön. „Das Wohnzimmer der Hamburger“, wie der unter Denkmalschutz stehenden Teesalon aus den Gründerjahren auch genannt wird, bietet Gemütlichkeit und Entschleunigung. Nur einen Fehler darf man nicht machen: Es reicht völlig, zu zweit einen Afternoon Tea zu bestellen, selbst vier Leute können von den kleinen Speisen satt werden. Zum Glück weisen die netten Kellner darauf hin und erklären auch die letzte Süßigkeit, die zum Tee gereicht wird. Unbedingt einen Platz reservieren!

Hotel Vier Jahreszeiten, Neustadt, Neuer Jungfernstieg 9–14, Öffnungszeiten: Mo bis So von 8–24 Uhr, Afternoon Tea von 14–18 Uhr

Bilder und Bücher

hamburger kinderbuchhaus im altonaer museum
hamburger kinderbuchhaus im altonaer museum © hamburger kinderbuchhaus | hamburger kinderbuchhaus

Hier wird gelesen und vorgelesen, gebastelt und gestaunt, gewerkelt und gesungen. Oder einfach nur gestöbert. Das Kinderbuchhaus im Altonaer Museum ist eine Schatzinsel mitten in der lauten Stadt. Hier werden Kinder auf verschiedenste Weise an Bücher herangeführt – sei es im Buchbindeworkshop, beim Geschichtenschreiben oder durch Ausstellungen (aktuell: Ole Könnecke, „Einfach ligneal!“). „Lesenlernen beginnt mit dem Lesen der Bilder“, sagt die Kinderbuchhaus-Gründerin Dagmar Gausmann. All die Bilder, die uns ständig begleiten, interpretieren zu lernen, sei „eine Art Freischwimmer, der jedem Kind offenstehen sollte“. Kinder lernen durch das Tun. Im Kinderbuchhaus können sie darüber hinaus auch mit Künstlern ins Gespräch kommen.

Kinderbuchhaus im Altonaer Museum, Museumstraße 23, www.kinderbuchhaus.de, Di bis So von 10–17 Uhr, Kinder unter 18 Jahre frei.

Der Orient im Hafen

Erholung für Köroer und Seele im Hamam auf St. Pauli
Erholung für Köroer und Seele im Hamam auf St. Pauli © Stephan Wallocha | Stephan Wallocha

Vom nasskalten Schmuddelwetter draußen bekommt man im feuchtwarmen Hamam nichts mit. Im prunkvollen, orientalischen Ambiente mit viel weißem Marmor und goldenen Verzierungen fühlt man sich wie in Tausendundeiner Nacht und vergisst schnell das Grau in Grau am Himmel. Das türkische Dampfbad verspricht Entspannung und Erholung für Körper und Seele. Auf beheizten Marmorflächen bei Wasseraufgüssen, Seifenschaum und Massage lässt sich mal wieder so richtig auftanken, um dem Herbstalltag zu trotzen. Danach empfiehlt sich ein Besuch im hauseigenen Restaurant. Terminvereinbarung wird erbeten, ebenso das Mitbringen eigener Badebekleidung und Handtücher. Dienstags und mittwochs öffnet das Bad nur für Frauen.

Hamam Hafen Hamburg, St. Pauli, Seewartenstr. 10, Einlasszeiten: Mo bis Sa 11 bis 19 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Preise: ab 35 Euro

Relaxen im Grünen

Entspannen wie im Wald: der neue Raum
Entspannen wie im Wald: der neue Raum "The Source" © Meridian | Meridian

Alles neu, alles schick, doch wozu ist diese grüne Halle da? Das Meridian Spa Eppendorf wurde kürzlich renoviert. Nun gibt es zwischen den Hightech-Geräten plötzlich dieses Grün. „The Source“ heißt der Raum, der eher ein Turm auf zwei Ebenen ist. Hier soll man entspannen und abschalten, und siehe da: es funktioniert! Leise, leise statt laufen, laufen. Noch mehr Ruheinseln finden sich unten im Wellnessbereich mit Pool, Saunen, Koi-Karpfen-Teich, Whirlpools und einem Kneipp-Becken. Ein kuscheliges Spa gibt es ebenfalls (unbedingt den Tee dort probieren!). Die beste „Schlechter-Sonntag-Behandlung“ besteht aus 30 Minuten Schwimmen und danach 30 Minuten massieren lassen. Probieren Sie es mal aus, es hilft!

Meridian Spa Eppendorf, Quickbornstraße 26, www.meridianspa.de/standorte/hamburg/eppendorf, geöffnet Mo bis So von 9–23 Uhr, Tageskarte für den Wellnessbereich ab 20 Euro