Hamburg. Der Schriftsteller hatte lange im Stadtteil gelebt. Wann der Platz in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs eingeweiht wird.
Barmbek ehrt den Journalisten, Publizisten und Schriftsteller Ralph Giordano (1923-2014), der in dem Stadtteil seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Wie die Kulturbehörde am Freitag mitteilte, wird ein Platz in unmittelbarer Nähe des Barmbeker Bahnhofs „Piazzetta-Ralph-Giordano“ genannt.
Da Giordanos Familie italienische und jüdische Wurzeln hatte, wurde sie während des Nationalsozialismus verfolgt. Giordano selbst, seine beiden Brüder und seine Eltern überlebten in einem Keller, in dem sie sich über mehrere Monate verstecken mussten, als die Deportation der Mutter drohte. Der stark autobiografisch geprägte Roman „Die Bertinis“ erzählt diese Geschichte.
Giordano setzte sich in seinen Werken vor allem mit dem Holocaust und dessen Folgen auseinander. „Mit seinem Tod im Jahr 2014 verlor Deutschland einen seiner streitbarsten Geister und erklärten Kämpfer für Gerechtigkeit“, heißt es in einem Schreiben der Kulturbehörde, mit dem diese die Einweihung des Platzes ankündigt.