Hamburg . Bis Ende 2018 sollen alle 60 neuen Kurzzüge im Einsatz sein. Das ist das Besondere an dem neuen Fahrzeugtyp „ET 490“.

Die S-Bahn Hamburg hat mit den Probefahrten ihres neuen Modells begonnen. Die erste offizielle Testfahrt für die Baureihe „ET 490“ ging am Donnerstag vom Berliner Tor nach Blankenese. Die Züge des sogenannten Elektro-Triebzugs verkehren in diesem Vorserienbetrieb jedoch vorerst leer, bis ab April der Fahrgastbetrieb beginnen soll. Langfristig soll der neue Zugtyp die momentan noch im Betrieb befindlichen Fahrzeuge gänzlich ersetzen.

„Die 52 alten Züge haben ihre technische Lebensdauer langsam erreicht und werden dann aus dem Verkehr genommen“, sagte Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg, bei der Probefahrt.

Lokführer Lars Frenkeln bei der Probefahrt eines 490ers im Bahnhof Berliner Tor
Lokführer Lars Frenkeln bei der Probefahrt eines 490ers im Bahnhof Berliner Tor © dpa

Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 500 Millionen Euro. 60 neue Züge wurden bereits geordert, und zwölf weitere sollen folgen. „So kommen wir auf insgesamt 72 neue Fahrzeuge. Das sind 20 mehr, als heute im Streckennetz unterwegs sind“, so Arnecke. Aufgrund des starken Fahrgastanstiegs innerhalb der vergangenen zehn Jahre von 30 Prozent sei dies ein logischer Schritt, teilte er weiter mit.

Moderne Fahrgastinformation

Der neue Fahrzeugtyp besteht aus drei Wagen. Zu den größten Neuerungen zählen für Pendler die Durchgängigkeit der Waggons sowie das moderne Fahrgastinformationssystem. Über die Bildschirme in den Zügen werden Fahrgäste über den Fahrtverlauf sowie aktuelle Nachrichten informiert. Darüber hinaus verläuft die Fahrt auffallend leise und ruckelfrei. Zudem sind die Wagen mit energiesparenden Kompaktklimaanlagen ausgestattet, die im Winter als Wärmepumpen fungieren.

„Wir prüfen diese Züge jeden Tag auf Herz und Nieren. Sie fahren sich schön, und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Die Hamburger können sich da echt auf etwas freuen“, meinte ein Mitarbeiter der Firma Bombardier, die für die Fertigung des Modells zuständig ist.