Hamburg. 60 neue Fahrzeuge der Baureihe ET 490 sind bereits bestellt und sollen bis 2018 zum Einsatz kommen. Auch die Oldies werden moderner.

Klimaanlagen in allen Fahrzeugen, Durchgänge zwischen den Wagen und moderne Fahrgastinformationssysteme – die neue Generation der Hamburger S-Bahnzüge zeigt sich deutlich moderner als die alte. Am Freitag hat die Bahn nun den ersten "ET 490"-Testzug der Öffentlichkeit vorgestellt. Noch fährt er allerdings ohne Fahrgäste. Erst Ende des Jahres werden die neuen Fahrzeuge im täglichen Normalbetrieb eingesetzt. Insgesamt hat die S-Bahn für Hamburg 60 Fahrzeuge dieses Typs bestellt, die dann bis Ende 2018 komplett im Hamburger Netz rollen werden.

Bisher sind in der Hansestadt 174 S-Bahn-Fahrzeuge im Einsatz, die ältesten davon auf der Bergedorfer Linie. Diese Züge der Typen 472 und 473 sollen ab 2018 stückweise ausgemustert werden. Offen ist aber noch der genaue Zeitraum, so dass durch die 60 neuen Fahrzeuge auf jeden Fall die Gesamtzahl zunächst höher bleiben wird, heißt es bei der Bahn.

So sieht es in den neuen S-Bahnzügen im Inneren aus
So sieht es in den neuen S-Bahnzügen im Inneren aus © Deutsche Bahn AG

Gleichzeitig will die S-Bahn die vorhandenen Fahrzeuge der Vorgängergeneration vom Typ 474 modernisieren, unter anderem ebenfalls mit begehbaren Wagenübergängen. Für Neubeschaffung und Modernisierung investiert die S-Bahn nach eigenen Angaben rund 450 Million Euro.

Weniger Störungen anvisiert

Hintergrund für die jetzige Investition: Von Dezember 2018 an wird die Bahn AG für weitere 15 Jahre den S-Bahnverkehr in und um Hamburg leisten. Das sieht ein bereits 2013 mit Hamburg vereinbarter Verkehrsvertrag vor. Zusätzliche und neue Züge sollen das Netz weniger störanfällig machen. Zuletzt gab es allerdings bei der Hamburger S-Bahn etliche Ausfälle: SPD und Grüne fordern daher (wie berichtet) auch Investitionen in die Technikinfrastruktur der Gleise, also beispielsweise in neue Weichen.

Die Hamburger S-Bahn befördert mit etwa 1100 Zugfahrten derzeit etwa 700.000 Fahrgäste täglich. Nach eigener Statistik war sie dabei 2016 in 95 Prozent aller Fahrten pünktlich, die Zahl der Zugausfälle habe unter einem Prozent gelegen.