Hamburg. Polizei forderte Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben und holte einen Jäger. Der nahm die Verfolgung von 20 Tieren auf.

Eine Rotte Wildschweine ist am Mittwochvormittag durch Hamburg-Duvenstedt gezogen und hat dabei mehrere Gärten leicht verwüstet. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei seien aber keine Menschen durch die Tiere verletzt worden. Die etwa 20 Wildschweine waren am Kakenhaner Weg und Mesterbrooksweg gesichtet worden, Anwohner waren verängstigt und alarmierten die Polizei.

Ein Blick in den Vorgarten, in dem zuvor die Wildschweine gewütet hatten
Ein Blick in den Vorgarten, in dem zuvor die Wildschweine gewütet hatten © Michael Arning

Die Beamten forderten die Anwohner daraufhin auf, zur Sicherheit in ihren Häusern zu bleiben. Der zuständige Jagdpächter von Duvenstedt, Wolfgang Reiche, nahm mit einem Kollegen die Verfolgung der Tiere durch die Gärten der Einfamilienhäuser auf. „Die haben Schaden ohne Ende angerichtet“, sagte er. Auch einige Anwohner sollen von den Wildschweinen angegangen worden sein. Neun der Schweine, darunter sechs Jungtiere, wurden erschossen. Den restlichen Tieren gelang die Flucht.

Durch die spitzen Eckzähne können Angriffe sogar tödlich verlaufen

In einigen Gärten zerstörten die Wildschweine Anwohnern zufolge Zäune, wühlten den Boden auf und rissen Pflanzen heraus. In einem Garten war ein Regenrohr aus der Verankerung gerissen. Die Tiere könnten auch Menschen gefährlich werden, sagte Jagdpächter Reiche. „Wenn sich eine Bache bedroht fühlt, greift sie sofort an.“ Durch die spitzen Eckzähne der Tiere könne ein Angriff sogar tödlich verlaufen.

Ende Oktober hatten zwei aggressive Wildschweine in der Innenstadt von Heide mehrere Menschen angegriffen und verletzt. Das Duvenstedter Wohngebiet, in dem sich nun der Vorfall ereignete, grenzt an das Naturschutzgebiet Wittmoor. Dass Wildschweine von dort bis in die Gärten kämen ist laut Reiche aber ungewöhnlich.