Hamburg. Die Kunden sind von der Firmenpleite nicht betroffen, Ziel ist Erhalt und Sanierung des Unternehmens. Suche nach neuem Käufer.

Das Hamburger Fischhandelsunternehmen Hagenah kommt wirtschaftlich nicht auf die Beine und hat erneut Insolvenz angemeldet. Aber: „Der Geschäftsbetrieb läuft in der Produktion, im Verkauf und im Bistro uneingeschränkt weiter. Das Sanierungsverfahren läuft geräuschlos im Hintergrund – die Kunden sind davon in keiner Weise betroffen“, sagte Geschäftsführer Torben Hansen dem Abendblatt. Laut Beschluss des Amtsgerichts Reinbek kann das Unternehmen das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchführen. „Ziel ist der Erhalt und die nachhaltige Sanierung von Hagenah“, erklärte Justus von Buchwaldt von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff, die den Sanierungskurs gemeinsam mit Geschäftsführung und Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt steuert. Aktuell sind 100 Arbeitnehmer bei Hagenah tätig.

Bezahlung der Beschäftigten vorerst gesichert

Vor knapp drei Jahren hatte der Fischhändler zum ersten Mal Insolvenz angemeldet. Spätfolgen eines Brandes, bei dem 2012 die Produktionshalle in Bahrenfeld komplett zerstört worden war. Seit 2015 gehört der traditionsreiche Betrieb zur Kroschke Gruppe in Ahrensburg, zu der auch der Bootsausrüster A.W. Niemeyer gehört. Trotz zahlreicher Maßnahmen weise das Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin strukturelle Probleme auf, hieß es zur Begründung für die neuerliche Insolvenz.

Parallel zu Restrukturierungsschritten ist die Geschäftsführung mit dem BBL-Team jetzt auf der Suche nach einem neuen Käufer. „Optimal wäre ein Erwerber, der über gute Branchenkenntnisse verfügt und mit Hagenah sein eigenes Portfolio sinnvoll ergänzen und ­ausbauen kann“, sagte Buchwaldt. Das Insolvenzgeld für die teilweise langjährigen Beschäftigten ist zunächst bis Ende des Jahres gesichert.