Hamburg. Der erste Abschnitt des millionenschweren Deicherhöhungsprogramms der Stadt wurde fertiggestellt. Hochwasserschutz ist “Daueraufgabe“.
In Hamburg ist im Rahmen des umfassenden Deicherhöhungsprogramms der erste Abschnitt fertig gestellt worden. Rechtzeitig zu Beginn der Sturmflutsaison sei die Erhöhung eines Deichstücks im Veddeler Norden abgeschlossen, teilte die Umweltbehörde mit. „Es ist der erste Deich, der im Rahmen des Bauprogramms erhöht wurde“, sagte Behördensprecher Björn Marzahn. Auf einer Länge von 200 Metern sei der Deich von 7,85 Metern auf eine 8,70 Meter erhöht worden.
„Der Deich verläuft von Westen nach Osten zwischen der Freihafen-Elbbrücke (Bahngleise) und der Elbbrücke der Billhorner Brückenstraße (B4/75). Die Deicherhöhung wurde durch Auftrag von Klei hergestellt, wobei die Deichbasis zur Binnenseite verbreitert wurde.“ Die veranschlagten Baukosten von 1,7 Millionen Euro seien nicht überschritten worden, so Marzahn.
78 Kilometer Deich werden erhöht
Mit dem 2012 beschlossenen Hochwasserschutzprogramm stellt sich Hamburg auch auf die Veränderungen durch den Klimawandel ein. Insgesamt sollen laut Umweltbehörde 78 Kilometer Deich und 25 Kilometer Hochwasserschutzwände angepasst werden. Die Hochwasserschutzanlagen werden dabei um bis zu 80 Zentimeter erhöht.
„Erste Priorität in der Bearbeitung haben die Erhöhungen der Deiche in Wilhelmsburg und Veddel“, so Behördensprecher Marzahn. „Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe. Für das Deichbauprogramm ist ein Zeitbedarf von schätzungsweise 20 Jahren anzusetzen.“ Die Kosten lägen nach Schätzungen zwischen insgesamt 600 und 700 Millionen Euro.
Deich auf der Veddel wurde neu geplant
„Deiche und Hochwasserschutzpromenaden sichern die Stadt und schützen Menschen“, so Marzahn. „Der kontinuierliche Ausbau, der Betrieb und die Unterhaltung der Anlagen rund um die Stadt sind eine Daueraufgabe. Hochwasserschutz heißt: Wenn man gerade fertig ist, wieder von vorne zu beginnen.“ Bei dem jetzt fertiggestellten Deich auf der Veddel seien die Außenböschung und auch die Deichkrone mit Deckwerk befestigt worden. Dies sei wegen der „teilweise intensive Nutzung des Deiches“ erforderlich gewesen.
„Im Zuge der Aufwertung des Stadtteils Veddel ist der Bereich des Deiches im Rahmen eines städtebaulichen Architekturwettbewerbes mit überplant worden“, so Marzahn. „Aus dem prämierten Entwurf wurden als Bestandteil der Freizeitnutzung die in der Außenböschung angeordneten Sitzelemente, die mit dem Deckwerk verzahnt sind, umgesetzt.“ Im Zuge der Arbeiten seien auch der Außendeichweg, die Deichverteidigungsstraße und der Binnendeichgraben neu angelegt worden.