Hamburg. Kritik an USA und Großbritannien beim traditionellen Eisbeinessen am Freitagabend. 3500 Gäste feiern in der Messehalle.

Wenn der Gastronomiebetrieb der Hamburger Messe, Stockheim, von Servicegesellschaften 160 zusätzliche Kellner ordert, die dann 68.000 Gläser putzen und Tische für mehr als 3500 Gäste eindecken, kann das nur eines bedeuten: Das traditionelle Eisbeinessen der Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten steht an. Am Freitagabend war es wieder so weit.

Schiffsmakler, Reeder und Hafenchefs aus der ganzen Welt waren der Einladung der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS) zur Massenspeisung gefolgt, die wegen des Umbaus des CCH in der Messehalle A 1 stattfand.

Kerstan lobt Hamburg, Koopmann tadelt USA und England

Unter den führenden maritimen Städten habe Hamburg eine Top-Platzierung, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne), der in diesem Jahr anstelle von Wirtschaftssenator Frank Horch die Gäste begrüßte. „Der Hafen, die Industrie und der Senat arbeiten gemeinsam daran, die ökologischen Auswirkungen des Hafens zu reduzieren. Denn wir alle wollen sicherstellen, dass der Hafen auch in Zukunft Hamburgs Wohlstand fördert, wie er es heute tut.“

Der Vorsitzende der VHSS, Christian Koopmann, warnte vor einer sich verschärfenden Abschottung der Märkte: „Ich bin alarmiert, dass der amerikanische Präsident und die Premierministerin von Großbritannien eine neue ­protektionistische Handelspolitik ankündigen. Wenn wir etwas aus der Geschichte lernen können, dann ist es, dass Protektionismus, Abschottung der Märkte und Nationalismus nicht geeignet sind, um politische, kulturelle und wirtschaftliche Probleme zu lösen. Sie führen eher zu einer Vertiefung der Krise“, sagte Koopmann.

Der Ehrengast des Eisbeinessens, zu dem 40 Köche insgesamt drei Tonnen Eisbein, 750 Kilogramm Kassler, 750 Kilogramm Sauerkraut und eine Tonne Kartoffeln zubereiteten, war in diesem Jahr der Präsident des kana­dischen Reederverbands, Michael H. Broad.