Hamburg. Polizisten haben einen 42-Jährigen auf St. Pauli gerettet. Ermittler haben derweil einen verdächtigen Mann festgenommen.

Womöglich hat es in Hamburg erneut einen Brandanschlag auf einen Obdachlosen gegeben. Nach einem Feuer an der Matratze eines 42 Jahre alten Obdachlosen am Mittwochmorgen auf St. Pauli prüft die Polizei eine mögliche Brandstiftung. Der Mann wurde nicht verletzt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Ein Passant hatte den Angaben zufolge die Polizei alarmiert und von einer Rauchentwicklung an einer Matratze unter einer U-Bahn-Brücke an der Helgoländer Allee berichtet. Er habe den Obdachlosen, der dort schlief, nicht wecken können. Den Beamten gelang es, den betrunkenen Mann zu wecken und von der kokelnden Matratze zu ziehen. Die Feuerwehr löschte den Brand.

Verdächtiger nahe Landungsbrücken festgenommen

Beamte des für Branddelikte zuständigen Landeskriminalamts untersuchen nun, ob ein 57-Jähriger, der an den nahe gelegenen Landungsbrücken angetroffen wurde, möglicherweise das Feuer gelegt hatte. Der Verdächtige wurde wegen seines psychisch auffälligen Verhaltens in einem Restaurant in Gewahrsam genommen, teilte die Polizei mit. Ein Amtsarzt wies ihn in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses ein.

Im Verlauf des Jahres ist es wiederholt zu Brandanschlägen auf Obdachlose oder deren Habseligkeiten gekommen. Im September hatte die Habe eines 30-jährigen Mannes am Steintorplatz in St. Georg gebrannt, im April war ebenfalls in St. Georg der Schlafsack eines 49-Jährigen Obdachlosen angezündet worden, ein mutmaßlicher Täter kam später in Haft. In dem Monat brannte auch eine Obdachlosen-Schlafstätte an der Reeperbahn, die von den drei Bewohnern gelöscht wurde. Ende Januar war an den Landungsbrücken die Schlafstätte von zwei Obdachlosen angezündet worden.