Hamburg. Vor dem Landgericht Hamburg hat am Montag der Prozess gegen sechs Männer begonnen. Sie wollten laut Anklage für den IS kämpfen.
Kurz nach Beginn des Prozesses gegen sechs mutmaßliche Salafisten am Landgericht Hamburg ist die Öffentlichkeit am Montag erst einmal ausgeschlossen worden. Ob dies während des gesamten Prozesses so bleibt, berät das Gericht derzeit.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft die Anklage verlesen. Die Männer im Alter zwischen 17 und 26 Jahren hätten sich 2015 einer extremen Strömung innerhalb des Islams zugewandt, sagte der Vertreter der Anklage. Im April 2017 hätten die Angeklagten nach Syrien reisen wollen, um für den sogenannten Islamischen Staat (IS) zu kämpfen.
Männer fielen bei Grenzkontrollen auf
Drei Angeklagte (17, 19 und 26) stammen aus Hamburg, ein 19 und ein 20 Jahre alter Angeklagter wohnen in Schleswig-Holstein. Ein weiterer 17-Jähriger kommt aus dem niedersächsischen Gifhorn. Sie hätten sich zudem im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen ausbilden lassen wollen und diese Erfahrungen nutzen wollen, um auch außerhalb Syriens staatsgefährdende Gewalttaten für den IS begehen zu können. Um eine konkrete Anschlagsplanung gehe es aber nicht in der Anklage.
Laut Ermittlern radikalisierten sich die sechs jungen Männer bereits ab Juli 2015. Knapp ein Jahr später hätten sie begonnen, ihre Ausreise nach Syrien zu planen, um Kampftechniken für den „Heiligen Krieg“ zu lernen. Doch die Angeklagten, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, fielen bei Grenzkontrollen auf und wurden nach Deutschland zurückgeschickt. Seither sitzen sie in Untersuchungshaft. Das Landgericht Hamburg hat noch 20 weitere Termine bis April 2018 angesetzt.