Hamburg. Die Männer wollten laut Staatsanwaltschaft nach Syrien reisen und für den sogenannten Islamischen Staat kämpfen.

Sechs mutmaßliche Salafisten aus Norddeutschland müssen sich vom kommenden Montag an vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Die Männer im Alter von 17 bis 26 Jahren wollten laut Staatsanwaltschaft nach Syrien reisen und für den sogenannten Islamischen Staat (IS) kämpfen. Sie hätten sich im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen ausbilden lassen und Kampftechniken erlernen wollen, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit.

Damit hätten sie auch außerhalb Syriens Anschläge begehen können. Ihnen wird unter anderem die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Um eine konkrete Anschlagsplanung gehe es aber nicht.

Von Hamburg über die Türkei nach Syrien

Die Angeklagten seien Anfang April dieses Jahres vom Hamburger Hauptbahnhof aus mit dem Zug in Richtung Türkei aufgebrochen, um von dort nach Syrien weiterzureisen. Doch bereits an der österreichisch-ungarischen Grenze sei ein 17-Jähriger mit falschen Ausweispapieren aufgefallen. Die übrigen Männer flogen laut Staatsanwaltschaft dann an der bulgarisch-türkischen Grenze auf und wurden nach Deutschland zurückgebracht.

Die Männer sollen sich bereits vor gut zwei Jahren radikalisiert und der salafistisch-dschihadistischen Szene angeschlossen haben. Ihre Ausreise nach Syrien hatten sie laut Staatsanwaltschaft seit mehr als einem Jahr geplant.

Alle sechs Angeklagten besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit und sitzen seit April in Untersuchungshaft. Drei von ihnen kommen aus Hamburg, zwei aus Schleswig-Holstein und einer aus Niedersachsen. Mehrere der Männer sollen in der Vergangenheit unter anderem durch Körperverletzungsdelikte aufgefallen sein.