Hamburg. Lösungen für das vernetzte Auto über Smart Home bis zu Industrie-4.0-Anwendungen werden in dem Wohnviertel entwickelt.
Neue Firmengebäude inmitten von Wohnvierteln können wie ein Fremdkörper wirken. Bei dem jetzt fertiggestellten Erweiterungsbau des Chipherstellers NXP in Lokstedt ist das aber nicht der Fall: Trotz seiner sechs Geschosse fügt sich das Objekt mit seiner dunkelroten Klinkerfassade in das Umfeld ein.
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit sind jetzt rund 500 Mitarbeiter in die modernen Büroräume eingezogen. „Hier entstehen Lösungen für Sicherheit und Datenschutz von bald 20 Milliarden im Internet der Dinge verbundener Geräte – vom vernetzten Auto über Smart Home und Industrie-4.0-Anwendungen bis hin zum kontaktlosen Bezahlen“, sagte Rüdiger Stroh, Chef von NXP Deutschland.
„Milliarden von Menschen tragen, ohne es zu wissen, ein Stück Hamburg mit sich herum“, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), zur Inbetriebnahme des neuen Gebäudes. „Chips von NXP befinden sich in Mobiltelefonen, Tablets, Geldkarten und Personalausweisen von Menschen auf der ganzen Welt.“ Der Ausbau der NXP-Forschungsabteilung sei ein großer Zugewinn für den Innovationsstandort Hamburg, sagte Horch. „Das hier ist Zukunft made in Hamburg.“
Fläche von 8700 Quadratmetern
In dem Gebäude an der Ecke Troplowitzstraße/Stresemannallee finden sich auf einer Fläche von 8700 Quadratmetern unter anderem 24 Konferenz- und Videokonferenzräume, 17 Küchen sowie Umkleide- und Duschräume. Eine gute Ökobilanz ergibt sich nach Angaben von NXP aus der Versorgung durch Energieressourcen der benachbarten Industrieanlagen und der effizienten LED-Beleuchtung in allen Büros. Eigentümer des Neubaus ist die Unterstützungskasse des Kosmetikkonzerns Beiersdorf, dessen Firmengelände ganz in der Nähe liegt.
Insgesamt forschen, entwickeln und testen rund 850 NXP-Mitarbeiter am Standort Hamburg, dem internationalen Sitz von zwei der vier Geschäftsbereiche des global agierenden Konzerns. Auf dem Gelände in Lokstedt ist das einst zur Philips-Gruppe gehörende Unternehmen bereits seit 1953 tätig. Die Firmengeschichte in Hamburg reicht aber bis in das Jahr 1924 zurück, als die Valvo Radioröhrenfabrik als Tochtergesellschaft des Röntgenwerks C.H.F. Müller gegründet wurde.