Hamburg . Die Frau soll ihren Sohn für einige Minuten alleine gelassen haben. Unklar ist, ob der Stöpsel bereits raus war.
Das eine Kind will unbedingt raus aus der Badewanne, das andere noch planschen und das Dritte bekommt gerade einen Wutanfall im Flur oder will seiner Mutter unbedingt etwas zeigen. Eine Situation, die sicher viele Eltern mehrerer Kinder kennen. Wie genau die Umstände bei der heute 31-jährigen M.S. und ihren drei Kindern aussahen, muss noch geklärt werden. Fest steht, dass die Gegebenheit mit einem tragischen Unfall endete, bei der ihr Sohn ums Leben kam.
Am 7. August 2016, einem angenehmen Sommertag, soll M.S. ihren 13 Monate alten Sohn I.S., unbeaufsichtigt mehrere Minuten alleine im Badezimmer gelassen haben, nachdem sie ihn gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester gebadet hatte. Das Mädchen nahm sie offenbar mit, um – so eine Vermutung – zu ihrem dreijährigen Kind zu gehen.
Wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Den Jungen soll die Mutter in der noch mit Wasser befüllten Wanne gelassen haben. „Ob der Stöpsel bereits raus war, ist noch unklar“, sagt Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Das Kind geriet mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche, atmete Badewasser ein und verlor das Bewusstsein. Die Mutter entdeckte ihren 13 Monate alten Jungen kurz darauf leblos in der Wanne und rief sofort einen Rettungswagen. Trotz sofortiger intensivmedizinischer Versorgung verstarb das Kind knapp einen Monat später im Krankenhaus.
Ab Donnerstag steht die 31-jährige Mutter vorm Amtsgericht Hamburg-Wandsbek. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung.