Kiel/Hamburg. Neue Triebwagen beschleunigen den Verkehr. Regionalzüge fahren zwischen Kiel und Hamburg bald im Halbstundentakt.

Die Bahnverbindung nach Kiel wird verbessert. Die Fahrt zwischen Kiel und Hamburg dauert künftig nur noch rund 70 Minuten – bei zwei Verbindungen je Stunde. Damit verkürzt sich die Bahnfahrt um fünf Minuten. Zwischen Flensburg und Hamburg reduziert sich die Fahrzeit durchgängig auf zwei Stunden.

Ermöglicht wird die Beschleunigung unter anderem durch neue Triebwagen. Der Fahrzeughersteller Bombardier sollte diese ursprünglich im Jahr 2014 an DB Regio liefern, verschob den Liefertermin dann aber auf 2017. Der vorgesehene Betrieb und kürzere Fahrzeiten lassen sich deshalb erst zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember vollständig umsetzen, teilte die Bahn mit.

Mehr Anschlüsse

Durch den neuen Fahrplan gibt es in Kiel deutlich mehr und verlässlichere Anschlüsse in Richtung Eckernförde und neue Anschlüsse in Richtung Preetz, Felde und Kiel-Oppendorf. In Neumünster entsteht jede Stunde ein Anschluss Richtung Hohenwestedt. „Das verbesserte Angebot ist ein Riesenschritt für den Nahverkehr“, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz.

2016 waren zwischen Kiel und Hamburg im Schnitt 10.000 Fahrgäste pro Tag unterwegs, zwischen Elmshorn und Hamburg deutlich mehr. Zwischen Kiel und Hamburg sowie Hamburg und Flensburg wird durch die verschiedenen Angebotsverbesserungen bis 2021 eine Nachfragesteigerung von bis zu zwölf Prozent erwartet.

Erste Vorschläge zum Nordtarif im Herbst

Im Herbst sollen die ersten Ergebnisse einer Untersuchung zum so genannten „Nordtarif“ vorliegen. Der Landtag in Schleswig-Holstein hatte im Juli 2016 einstimmig beschlossen, einen gemeinsamen Nahverkehrstarif mit Hamburg und Niedersachsen auf den Weg bringen zu wollen. Buchholz: „Es wird Zeit, dass der Nahverkehr im Norden enger zusammenrückt. Dabei müssen Bahn und Bus auch langfristig finanzierbar bleiben. Für mich bedeutet der Nordtarif: Es wird einfacher für die Fahrgäste und transparenter in der Finanzierung. Und die Entscheidungen über Fahrpreise trifft der, der den Nahverkehr finanziert. “ Nötig seien, so Buchholz, auch technische Innovationen, zum Beispiel beim Vertrieb: „Die Digitalisierung des Nahverkehrs hat gerade erst begonnen. Hier werden wir noch eine Schippe drauflegen.“