Hamburg. Diskussionsrunde der „It’s Your Choice“-Tour am Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium. Politiker stellen sich den Fragen der Schüler.

Klimaschutz, Flüchtlingspolitik, Gleichberechtigung und Frauenquote – das waren die Themen, die die 230 Oberstufenschüler am Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Eimsbüttel während der Diskussionsrunde der „It’s Your Choice“-Tour mit Politikern aus Hamburg vor der Bundestagswahl am Dienstag besprochen haben.

„Eine Obergrenze für Flüchtlinge, wie soll das denn funktionieren?“, wollte Lukas wissen. Gar nicht, hieß es von CDU-Bundestagskandidat Rüdiger Kruse. Denn mit der CDU werde es keine Obergrenze geben. Das war auch ein Thema für den AfD-Politiker Jörn Kruse, der zwischen „richtigen“ Flüchtlingen und „Wirtschaftsflüchtlingen“ unterscheidet. „Für die wirklichen Flüchtlinge kann es keine Obergrenze geben. Völlig anders sieht das aus für Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika, die müssen schnell zurückgeführt werden.“

Einzelgespräche nach der Diskussion

Die Eimsbütteler Schüler sind an diesem Morgen gnädig mit Niels Annen (SPD), Anna Gallina (Grüne), Zaklin Nastic (Die Linke), Ria Schröder (FDP) und Jörn Kruse (AfD). Keine Buhrufe, dafür immer wieder höflicher Applaus. Emotionaler ging es beim Thema Gleichberechtigung und Frauenquote zu. Jörn Kruse hält die Burka für „ein frauenfeindliches Produkt in einer männerdominierten Gesellschaft“.

Eine Schülerin ist gegen ein Burkaverbot und hält dagegen, dass es Frauen gebe, die das freiwillig machten. „Im Feminismus geht es darum, dass Frauen das selbstständig entscheiden können.“ Applaus von ihren Mitschülern. Das Thema Gleichberechtigung war ihnen wichtig – so kam die Frage auf, wie die Parteien zur Frauenquote stehen. Bis auf die FDP und die AfD sind sie alle dafür. „Wenn es freiwillig nicht funktioniert, dann eben mit Zwang“, so CDU-Bundestagskandidat Kruse. Die Schüler stellten so viele Fragen, dass nicht alle beantwortet werden konnten. Nach der Diskussion stürmten sie das Podium, um mit den Politikern weiterzusprechen.